Firtasch-Kaution: Herkunft fragwürdig

Der wegen Korruptionsvorwürfen in Wien festgenommene ukrainische Oligarch Dimitry Firtasch muss weiter auf seine Freilassung warten. Die 125-Millionen-Euro-Kaution werde wegen des Geldwäsche-Verdachts „schwebend“ gehalten

Laut einer Vorausmeldung der „Kronen Zeitung“ sei die aus Russland bezahlte Rekordkaution noch nicht beim Gericht eingelangt, so Gerichtssprecherin Christina Salzborn. Vorher müsse erst die Herkunft des Geldes geklärt werden. Solange das Gericht „kein Grünes Licht“ bekomme, könne Firtasch nicht freigelassen werden, sagte Salzborn. Der Beraterstab rund um den angeblich zweitreichsten Mann der Ukrainer zeigte sich zuversichtlich. Dieser gehe davon aus, dass sich die Vorwürfe rasch aufklären lassen und der 48-Jährige bald freikommt, berichtete die Zeitung.

Oligarch sieht politische Motive hinter Verhaftung

Firtasch wird frühestens am Freitag oder auch erst kommenden Montag frei kommen, stellten seine Anwälte vor wenigen Tagen klar. Der Oligarch selbst sieht rein politische Motive für seine Verhaftung - mehr dazu in Oligarch: Enthaftung nicht vor Freitag. Salzborn hatte bereits am Dienstag erklärt, dass Firtasch auch nach seiner Enthaftung Österreich nicht verlassen dürfe. Die US-Regierung fordert von Österreich seine Auslieferung. Eine Entscheidung darüber steht noch aus und könnte auch noch einige Wochen dauern - mehr dazu in Firtasch in Auslieferungshaft.

Der 48-jährige Firtasch war am Mittwochabend vergangener Woche am Firmensitz seiner Holding Group DF in Wien-Wieden verhaftet worden und sitzt seitdem in der Justizanstalt Wien-Josefstadt. Grundlage für die Festnahmeanordnung der Staatsanwaltschaft Wien war ein US-Haftbefehl wegen des Verdachts der Bestechung und der Teilnahme an einer kriminellen Vereinigung - mehr dazu in Verhafteter Oligarch: Gericht prüft Auslieferung. In Österreich selbst laufen laut dem Sprecher des Bundeskriminalamts, Mario Hejl, keine Ermittlungen gegen den Ukrainer.