Ilija Trojanow bewertet „Überwachungstexte“

Die Wiener Schule für Dichtung sucht für ihre Onlineklasse “Terror, Assault, Anthrax" Gedichte zum Thema Überwachung. Kommentiert werden die Beiträge von dem in Wien lebenden Schriftsteller Ilija Trojanow. Noch bis 13. April können Beiträge gepostet werden.

„Schenken wir den leidgeprüften Sicherheitsdiensten Gedichte! Es geht so einfach. Wir müssen uns gar nicht persönlich an die NSA, den HND oder BND wenden – ein paar ‚Reizwörter‘ im Netztext reichen, damit sie auf uns aufmerksam werden“, heißt es von der Schule für Dichtung. Als Beispiele für Reizwörter werden etwa „Al-Quaida“, „Sayyid Qutb“ oder „Anthrax“ genannt.

Trojanow durfte nicht in USA einreisen

Die Beiträge werden von Ilija Trojanow kommentiert. Der Autor setzt sich seit Jahren kritisch mit dem Thema Überwachung auseinander. Er verfasste etwa gemeinsam mit Juli Zeh die Kampfschrift Angriff auf die Freiheit. Er beteiligt sich aktiv an Diskussionen zum Thema und hat auch selbst hautnah Erfahrungen damit gemacht. Trojanow wurde die Einreise in die USA verweigert.

Der Autor mit bulgarischen Wurzeln durfte ohne Angabe einer Begründung nicht einreisen - er hatte der Einladung zu einem Germanistenkongress folgen wollen. Autorenkollegin Zeh brachte den Vorfall in Zusammenhang mit dem gemeinsamen Engagement bei den Schriftstellerprotesten gegen die Überwachung durch den US-Geheimdienst NSA.

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