Neue Bim-Linien: Verhandlungen laufen

Nachdem die SPÖ den Bau der U5 verkündet hat, geht nun Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) in die Offensive. Sie will sechs neue oder längere Straßenbahnlinien. Finanzstadträtin Renate Brauner (SPÖ) verwies auf Verhandlungen.

In den Plänen der Grünen sind einerseits neue Linien enthalten, andererseits sollen bestehende Linien verlängert werden. Komplett neu wäre die „Wienerberg-Tangente“, eine Bim-Linie vom Bahnhof Meidling über die Raxstraße quer durch den zehnten Bezirk zur künftigen U1-Station am Verteilerkreis.

Ebenfalls in Favoriten sollen der 67er über die Laaer-Berg-Straße bis zum Wohngebiet Monte Laa geführt und der D-Wagen bis zur Gudrunstraße verlängert werden. Zusätzlich im Paket enthalten sind die Verlängerung des 25ers zur Seestadt Aspern und zwei Linien, die die Wohngebiete am Nord- und Nordwest-bahnhof erschließen sollen.

Die Ausbaupläne im Überblick:

  • Erschließung Stadtteil Hauptbahnhof Wien durch Verlängerung der Linie D zur Gudrunstraße
  • Erschließung Nordbahnhof durch Verlängerung der Linie O vom Praterstern zum Nordbahnhofgelände
  • Erschließung „Wienerbergtangente U1 Süd“ über Raxstraße, Wienerberg nach Meidling
  • Erschließung Monte Laa bis Siedlung Südost durch Verlängerung der Linien 67 über Laaer-Berg-Straße oder D von der Quellenstraße über Absberggasse
  • Erschließung Nordwestbahnhof durch die Linien O, 2 oder 5
  • Erschließung Seestadt Aspern und Donaufeld durch die Verlängerung der Linie 25 von Aspern/Oberdorfstraße in Richtung Seestadt

Ausbau soll 250 Millionen Euro kosten

Über den Zeitplan und die Finanzierung des Straßenbahn-Ausbaus verhandelt Vassilakou nun mit Finanzstadträtin Renate Brauner. Laut der Verkehrsstadträtin sollen die sechs Linien 250 Millionen Euro kosten. Zum Vergleich: Die am Freitag präsentierte U5 mitsamt der U2-Verlängerung soll 950 Millionen Euro kosten. Bis mit dem Bau der U5 begonnen werden kann, sind aber noch Details zu klären, etwa die Finanzierung durch den Bund - mehr dazu in Wien bekommt eine U5.

Brauner verwies auf Gespräche

Brauner wollte den Betrag von 250 Millionen Euro am Dienstag nicht bestätigen: „Ich nehme an, es handelt sich hier nur um eine grobe Schätzung der Planungsabteilung.“ Und sie stellte klar: „Für die Wiener Linien bin ja ich zuständig.“ Tatsächlich fallen die Öffis in ihr Ressort und nicht in jenes der Verkehrsstadträtin. Brauner verwies aber darauf, dass sich der Bund im Gegensatz zum U-Bahn-Bau bei Straßenbahn-Investitionen nicht finanziell beteiligt.

Da Vassilakou auch für die Stadtplanung zuständig ist, muss ein Ausbau der Öffis jedoch von Rot und Grün gemeinsam erarbeitet werden. Für Brauner geht es jetzt darum, „das Paket im Detail zu schnüren“. Ein Abschluss der Gespräche sei „in den nächsten Wochen“ geplant. Einige Projekte sind für Brauner jedenfalls „zeitnah“, Projekte im Zusammenhang mit dem Hauptbahnhof stehen laut Brauner „schon auf Schiene“.