Doppelmord: Nun Rohrbombe entdeckt

Einer der Verdächtigen des Doppelmordes von Ottakring hat im Kellerabteil eines Hauses in Wien-Landstraße eine Rohrbombe deponiert. Das führte am Freitagabend zu einem Großeinsatz, das Gebiet wurde abgesperrt, die Bombe abtransportiert.

Einer der Verdächtigen im Fall des Handgranatenmordes sagte der Polizei in den Einvernahmen, dass er in dem Haus in der Erdbergstraße 103 in Wien-Landstraße im Keller eine Bombe deponiert hatte. Kurz nach 18.00 Uhr fuhr die Polizei dann zum Fundort. Näheres - etwa, ob der Verdächtige in dem Haus wohnte und welcher der drei Beschuldigten die Information preisgab - wollte die Polizei am Freitagabend nicht sagen. „Die Ermittlungen in dem Fall laufen noch“, sagte Polizeisprecherin Barbara Riehs.

Nach dem Doppelmord von Ottakring waren am Donnerstag drei Verdächtige in Salzburg festgenommen worden. Ein 34-Jähriger hatte die Morde gestanden. Mit den beiden Opfern soll es Streit um einen größeren Geldbetrag gegeben haben. Über die Hintergründe ließ die Polizei in einer Pressekonferenz am Freitagvormittag viele Fragen offen - mehr dazu in 34-Jähriger gesteht Handgranatenmord.

Umgebung großräumig abgesperrt

Die Beamten fanden am Freitagabend in dem Wohnhaus in der Erdbergstraße tatsächlich einen Gegenstand, den sie als gefährlich einstuften. Das Wohnhaus wurde evakuiert, die Umgebung großräumig abgesperrt. Insgesamt wurden die Bewohner von 60 Wohnungen im ersten und zweiten Stock in Sicherheit gebracht.

„Bei mir waren sie in der Wohnung, haben geklopft und haben gesagt: ‚Da ist eine Bombe, das ist sehr gefährlich‘ - und ich soll schnell rausgehen", sagte eine Bewohnerin. Nach etwa 15 Minuten war das Haus evakuiert. Auch die Wiener Linien wurden informiert. „Die Erdbergstraße, die Lechnerstraße, der Fiakerplatz und umliegende Gassen wurden für Personen und Fahrzeugverkehr gesperrt“, sagte Riehs gegenüber wien.ORF.at.

Hintergründe völlig unklar

Der Entminungsdienst ging in der Wohnhausanlage jedenfalls mit äußerster Vorsicht vor: „Sie scannen Meter um Meter“, sagte Riehs während der Arbeiten. Schließlich konnte gegen 19.30 Uhr ein Gegenstand geborgen werden. „Es handelt sich um eine Rohrbombe.“ Die Experten konnten die Bombe nicht am Fundort entschärfen. Um die Umgebung nicht zu gefährden, wurde die Bombe zur Entschärfung nach Traiskirchen in Niederösterreich gebracht.