Volksoper: Startenor Villazon als Regisseur
Ihre österreichische Erstaufführung erlebt zum Beispiel Friedrich Cerhas Oper „Onkel Präsident“, gab Volksoper-Direktor Meyer am Donnerstag bei der Präsentation des neuen Programms bekannt. Die von Josef E. Köpplinger inszenierte Koproduktion mit dem Münchner Staatstheater ist ab 11. Oktober zu sehen - vorerst lediglich fünfmal, „was nicht heißt, dass wir sie nicht eventuell in der Saison darauf wieder zeigen“, so Meyer.
Daraus, dass eine zeitgenössische Oper den Auslastungsschnitt üblicherweise nicht in lichte Höhen treiben, macht der Direktor kein Hehl: „Die Auslastung von 73 Prozent für Brittens ‚Albert Herring‘ war ein wirklich großer Erfolg für unser Haus.“
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Musical-Wochen werden erneut abgehalten
Das Musical „Der Zauberer von Oz“ („Mit mir in der Titelrolle“, so der Direktor) wird erstmals in der Volksoper gezeigt. Die 2014 erfolgreichen Musical-Wochen werden auch 2015 abgehalten. „Ich kann nur empfehlen, kaufen Sie einen Musical-Pass!“, riet der Kaufmännische Geschäftsführer Christoph Ladstätter.
Donizettis Oper „Viva la Mamma“ wird von Opernstar Rolando Villazon inszeniert. „Ich glaube, dass das genau das richtige Stück ist, das zu diesem wahnsinnigen Komödianten passt“, sagte Meyer. „Schon das Konzeptionsgespräch mit ihm war eigentlich ein Abend, den wir hätten verkaufen können.“
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Konkrete Finanzierung noch offen
Sebastien Rouland inszeniert die Offenbach-Operette „Pariser Leben“, Bruno Klimek die Mozart-Oper „Cosi fan tutte“, die in der deutschen Fassung gezeigt wird. Das Ballett bietet drei Premieren an: „Mozart à 2"/"Don Juan“, „Giselle Rouge“ und „Junge Talente des Wiener Staatsballetts II“. Neben den Wiederaufnahmen von „Hello, Dolly!“ und „La Boheme“ stehen 21 Repertoirewerke auf dem Spielplan der kommenden Saison.
Dass eine Premiere weniger als in der laufenden Saison (die per Ende März bei 83,76 Prozent Auslastung und damit um 1,5 Prozentpunkte über der Vorsaison liegt) angeboten wird, sei nicht auf Einsparungen zurückzuführen, versicherte Meyer. Wie man die Vorhaben im Detail finanzieren wird, ist jedoch noch offen: Das Budget für 2014/15 soll, so Ladstätter, bis Juni beschlossen werden. „Wir planen derzeit so, als würden wir den Betrag, den wir jetzt erhalten, bis 2016/17 bekommen“, sagte Meyer. Die 4,5 Millionen Euro, um die die Bundestheater-Basisabgeltung erhöht wird (bisher als „Einmalzahlung“ in die Budgets eingeflossen, Anm.), müssen erst auf die Bühnengesellschaften verteilt werden.
Schwarze Null für vergangene Saison
Da sich durch die Kalamitäten am Burgtheater die sonst übliche gemeinsame Präsentation der Geschäftsberichte verzögert, legte die Volksoper zusammen mit dem Spielzeitheft 2014/15 heute auch die Bilanz 2012/13 vor. Es sei ein Bericht „mit sehr erfreulichen Zahlen“, versicherte Ladstätter und nannte als Beispiele Karteneinnahmen von 8,49 Mio. Euro, eine Auslastung von 82,3 Prozent und eine Eigenfinanzierung von 21 Prozent.
„Wir haben das Bilanzergebnis einer schwarzen Null erreicht. Wir haben aber einen Zuschuss von 400.000 Euro, der uns garantiert war, nicht abgerufen, haben also besser gewirtschaftet als vorgesehen war.“ Das ausgeglichene Ergebnis konnte jedoch nur mit der Auflösung aller Rücklagen erzielt werden. 515.000 Euro an Sponsorenerlösen konnten verbucht werden. Im nächsten Jahr werden die Österreichischen Lotterien erstmals einen „Lotterien-Tag“ in der Volksoper veranstalten. Der Förderverein hat 30.000 Euro aufgebracht.
Direktor schließt Krise wie bei Burgtheater aus
„Uns kann das nicht passieren“, antwortete der Volksopern-Direktor auf die Frage, ob er sich beim Aufkommen der Unregelmäßigkeiten in der Burgtheater-Buchhaltung sicher gewesen sei, dass Ähnliches an seinem Haus ausgeschlossen sei. „Mein Kaufmännischer Geschäftsführer und ich treffen einander jeden Tag mehrfach, schon alleine weil unsere Büros nebeneinanderliegen. Wir besprechen alles gemeinsam.“
Und auf die Frage, was er dazu sage, dass er und sein Ko-Direktor Rainer Schubert bereits als mögliches künftiges Burgtheater-Leitungsteam genannt würden, versicherte der Direktor mit dem Brustton der Überzeugung: „Wir bleiben am Gürtel!“