Mann schoss auf Straßenbahn

In einem Straßenbahntunnel in Wien-Favoriten hat ein 20-Jähriger mit einer Gaspistole auf einen Straßenbahnfahrer geschossen. Der 20-Jährige war der Straßenbahn in dem Tunnel entgegengegangen. Er wurde später von Passanten entwaffnet.

Laut Polizei fuhr der 37-jährige Straßenbahnfahrer am Freitagabend mit der Garnitur der Linie 1 von der Station Knöllgasse kommend in die Unterführung am Matzleinsdorfer Platz ein. Der 20-Jährige befand sich auf den Schienen, er war dunkel gekleidet, hatte eine Kapuze über dem Kopf und ging der Straßenbahn entgegen.

Der Straßenbahnfahrer hatte die Garnitur sofort angehalten. Der 20-Jährige hob laut Angaben etwa zwei Meter vor dem Waggon den rechten Arm und gab mit einer schwarzen Pistole einen Schuss ab. Der Straßenbahnfahrer warf sich zur Seite und löste die Alarmanlage aus. Der junge Mann blieb zunächst noch vor der Straßenbahn stehen und ging nach einigen Minuten Richtung Quellenstraße weiter. Zwei Passanten konnten ihn entwaffnen und bis zum Eintreffen der Polizei festhalten.

Straßenbahn-Garnitur der Linie 1 in der Station Matzleinsdorfer Platz

Wiener Linien/Christoph H. Breneis

Bei dem 20-Jährigen wurden eine Gaspistole, ein Gasrevolver und ein Springmesser sichergestellt. Nach einer amtsärztlichen Untersuchung wurde er in ein Spital eingewiesen. Laut Polizei wurde nach Rücksprache mit dem Journalstaatsanwalt die Verhängung der Untersuchungshaft in Aussicht gestellt.

Betriebsversammlungen am Mittwoch

Erst vor wenigen Tagen ist es an der Endstation der Straßenbahnlinie 60 in Rodaun zu einer Attacke auf einen Straßenbahnfahrer gekommen. Der Betriebsrat der Wiener Linien veranstaltet wegen einiger Übergriffe auf Mitarbeiter am Mittwoch Betriebsversammlungen, der Betrieb der U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse wird daher erst gegen 6.30 Uhr starten - mehr dazu in Wiener Linien: Betriebsrat hofft auf Verständnis.