Burgtheater: Klares Nein von Peymann

Claus Peymann will weder abermals Direktor des Wiener Burgtheaters werden noch an dessen Findung beteiligt sein. Das Berliner Ensemble werde seine letzte Station als Theaterdirektor bleiben, ließ der 76-Jährige per Aussendung ausrichten.

Er sei von Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) über Holding-Geschäftsführer Georg Springer gebeten worden, Mitglied der Findungskommission für einen fixen Nachfolger des fristlos entlassenen Burg-Chefs Matthias Hartmann zu werden, habe das aber abgelehnt - mehr dazu in Spielmann und Voss in Burgtheater-Kommission.

Claus Peymann

APA/R.Schlager

Peymann stand von 1986 bis 1999 an der Spitze der Burg

„Abgesehen davon, dass Findungskommissionen sowie pompöse und teure Stellenanzeigen noch niemals einen halbwegs vernünftigen Theaterdirektor hervorgebracht haben, wollte ich auch prinzipiell an dieser Suchaktion nicht teilnehmen“, schloss Peymann am Dienstag per Aussendung die Möglichkeit einer Rückkehr in jeglicher Form aus.

Bergmann in Ruhe arbeiten lassen

Er sei vor allem gegen den Zeitdruck in der Frage, notwendig sei nun etwas mehr Gelassenheit. Die Politiker sollten „alles unternehmen, dass die jetzige Burgtheater-Direktorin Karin Bergmann in Ruhe das österreichische Nationaltheater in eine sichere Zukunft steuern kann - wahrlich eine Herkules-Arbeit bei diesem theatralischen Augias-Stall, dazu braucht sie Zeit“, sagte Peymann.

Die Hysterie von Presse und Politik sei unangebracht: „Für die Entscheidung über einen neuen Direktor dieses wahrlich komplizierten Hauses braucht es Sachkenntnis, Phantasie, Leidenschaft fürs Theater, Fingerspitzengefühl, Diskretion, viel Vertrauensvorgabe und auch Diplomatie“, politisches Muskelrollen der zuständigen Minister sei aber unangebracht.

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