Hauseinsturz: Polizei spricht von Suizid

Der Suizid eines 19-jährigen Bewohners dürfte die Ursache für den Einsturz eines Hauses in der Mariahilfer Straße am Samstag gewesen sein. Am Sonntag lag noch eine Person auf der Intensivstation. 13 Personen wurden insgesamt verletzt.

„Bei seiner Auffindung hatte er auch ein Feuerzeug noch in seiner Hand gehabt“, schilderte Polizeisprecherin Adina Mircioane Sonntagfrüh die Ergebnisse der Ermittlungen. Es seien Hinweise darauf bekannt geworden, dass der 19-Jährige, der kurz nach seiner Bergung aus den Trümmern starb, nicht mehr leben habe wollen. Er hat sich laut Polizei auch via Facebook bei einigen Freunden gemeldet und gemeint, dass sein letzter Tag gekommen sei und die Freunde würden das bald sehen.

Audio Polizeisprecherin Adina Mircioane zur Unglücksursache

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Grund für den Selbstmord sollen private Probleme des Mannes gewesen sein. Es ließe sich durch Manipulationen an einem Gasherd darauf schließen, dass die Explosion in dem Haus absichtlich ausgelöst wurde.

Fotos vom Hauseinsturz

Noch drei Verletzte im Krankenhaus

Schwerer verletzt als ursprünglich angenommen ist nach Angaben von Andrea Danmayr vom Krankenanstaltenverbund jene 48-Jährige, die die Feuerwehr rund acht Stunden nach der Explosion aus den Trümmern holte. Sie konnte aber Sonntagvormittag von der Intensivstation auf die Normalstation verlegt werden. Demnach befindet sich noch eine verletzte Person auf der Intensivstation, bei der aber laut Danmayr keine Lebensgefahr besteht. Eine dritte Person befinde sich ebenfalls noch im Spital.

Insgesamt wurden durch Explosion und teilweisen Einsturz des Hauses 13 Personen verletzt. Zehn konnten die Krankenhäuser schon am Samstag wieder verlassen.

Das Haus in der Mariahilfer Straße 182 war am Samstag um 10.10 Uhr teilweise eingestürzt. Augenzeugen sprachen von einer Explosion, die voranging. Dichte Staubwolken verhüllten die Szenerie. Ein 19-Jähriger kam ums Leben. Eine 48-Jährige wurde acht Stunden nach dem Unglück verletzt, aber lebend aus den Trümmern geborgen - mehr dazu in Hauseinsturz: Ein Toter, Frau lebend geborgen.

Video vom Nachteinsatz nach dem Unglück

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Feuerwehr bereitet Abtragen des Daches vor

Die äußere Mariahilfer Straße war am Sonntag weiter von der Grenzgasse bis zur Rustengasse gesperrt. Da das Eckhaus auch an der Seite beschädigt ist, ist die Denglergasse in einem kurzen Abschnitt ebenfalls gesperrt. Die Feuerwehr führte an dem Haus Sicherungsmaßnahmen durch. So mussten etwa Dachbalken zerkleinert werden. Diese Arbeiten sind notwendig, um die Reste des Daches abtragen zu können, was für den Sonntag geplant war.

Das Dach sollte abgetragen werden, „um das Gebäude von der Last zu befreien, damit die Einsturzgefahr geringer ist“, sagte Feuerwehrsprecher Christian Feiler. Sobald dies geschehen sei, würden die Fassaden des Eckhauses von außen gestützt, „damit das Haus nicht auseinanderbricht“.

Feuerwehr beim Pölzen

ORF

Freigabe der Straße noch nicht absehbar

Wann die Mariahilfer Straße wieder für den Verkehr freigegeben werden kann, hängt von der Stabilität des Hauses ab. Fachleute müssen ausschließen, dass Erschütterungen durch vorbeifahrende Lkw und Straßenbahnen das Haus gefährden. Zum Haus selbst hieß es am Sonntag, dass vermutlich der zweite und dritte Stock abgetragen werden müssen. Von der Sperre der äußeren Mariahilfer Straße sind auch die Straßenbahnlinien 52 und 58 betroffen.