Bewohnerin: „Alles von vorne aufbauen“

Eine Bewohnerin des teilweise eingestürzten Hauses in der Mariahilfer Straße hat am Montag in „Wien heute“ über das Unglück gesprochen. Sie war bei der Explosion mit ihrer Familie im Haus. Nun müsse sie „alles von vorne aufbauen“.

Eingestürztes: Bewohnerin im "Wien heute"-Interview

ORF

Bewohnerin schildert Erlebnisse

„Wir waren noch im Bett, als es passiert ist. Es hat jemand von dem Haus vis-a-vis gerufen, dass das Dach einstürzt und wir sind mit der Tochter im Schlafanzug hinausgelaufen“, schilderte die Frau ihre Erinnerungen gegenüber „Wien heute“.

„Wir sind nicht verletzt, aber die Frau, die nach acht Stunden aus den Trümmern geholt wurde, war unsere Nachbarin“, sagte die geschockte Bewohnerin. „Man fängt gerade erst das Ausmaß zu realisieren an. Man freut sich, dass man mit dem Schrecken davongekommen ist, aber man muss alles von vorne aufbauen und wo ist das Vorne? Das weiß man nicht wirklich“.

„Gewisse Sachen wird uns keiner abnehmen“

Ein Teil des Hauses war am Samstagvormittag explodiert, weil ein 19-Jähriger in Selbstmordabsicht den Gasherd in seiner Wohnung manipuliert hatte. Er wurde Stunden später aus den Trümmern geborgen und starb unmittelbar danach. Die Bewohnerin habe den jungen Mann gekannt. „Wir haben uns im Stiegenhaus getroffen, aber sonst keinen direkten Kontakt gehabt“, sagte die Frau.

TV-Hinweis:
Das „Wien heute“-Interview mit der Bewohnerin sehen Sie um 19.00 Uhr in ORF2 und danach in der TV-Thek.

Die Frau ist mit ihrer Familie in einem Ersatzquartier der Stadt untergebracht. „Wir schätzen das, aber gewisse Sachen wird uns keiner abnehmen. Unsere Wohnung liegt sehr nah am Epizentrum. Ich hoffe, dass wir bald ein paar Sachen holen können.“

Einige Bewohner durften am Montag kurz in ihre Wohnungen, um Dokumente und Wertgegenstände zu holen. Die äußere Mariahilfer Straße bleibt bis auf weiteres gesperrt. Laut Gerald Schimpf, Sprecher der Wiener Berufsfeuerwehr, muss nun das Gebäude in der Mariahilfer Straße 182 bis zur statischen Sicherheit saniert werden. Damit wurde ein privates Unternehmen beauftragt - mehr dazu in Hauseinsturz: Betroffene kurz in Wohnungen.

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