Kaiser-Urenkel liebt es rasant

Ein Mann mit geschichtsträchtigem Namen ist beim Saisonauftakt des Formel Renault 1.6 Northern European Cups (NEC) in Zandvoort aufs Podest gefahren: Ferdinand Habsburg. Jetzt hat der 16-Jährige sein Rennauto in Wien präsentiert.

Er ist der Urenkel des letzten österreichischen Kaisers und der erste seiner Familie, der sich zum Rennsport hingezogen fühlt: Ferdinand Habsburg. Beim Saisonauftakt des Formel Renault 1.6 Northern European Cups in Zandvoort sorgte er für die positive Überraschung. Bei seinem Formel-Debüt belegte er Platz zwei hinter dem 18-jährigen Australier Anton de Pasquale und sorgte damit für einen Doppelsieg für seinen Rennstall Lechner Racing.

„Mein Vater ist sehr stolz, dass ich gleich beim ersten Rennen Zweiter geworden bin, und es zeigt auch, dass ich nicht auch irgendwo hinten herumgegurkt habe, das ich wirklich was drauf habe“, sagte Habsburg bei der Präsentation seines Rennwagens in einem Einkaufszentrum in Wien in der vergangenen Woche.

Ferdinand Habsburg

ORF

Rennfahren und Schule als Doppelbelastung

Auf der Rennstrecke fieberten Vater Karl Habsburg, Mutter Francesca Habsburg, seine Großmutter und die beiden Schwestern mit. Francesca Habsburg ist stolz auf ihren Sohn, ihre Ängste halten sich in Grenzen: „Es ist auch eine gute Sache, weil er ist Athlet. Er trinkt nicht, er nimmt keine Drogen.“

Doch der junge Rennfahrer steht unter doppelter Belastung, muss er doch derzeit noch seine Ausbildung an der Wiener International School absolvieren: „Es ist natürlich hart, beide Sachen zusammenzubringen, dass sich das mit der Zeit ausgeht, aber das muss halt sein. Durchziehen muss ich es“, so Habsburg.

Lieber Formel 1-Champion als Kaiser

Habsburg fährt für die Lechner Racing School. Nicht nur sein Mentor Alexander Wurz hält große Stücke auf ihn. „Dass es jetzt beim ersten Rennwochenende in einem Rennauto wirklich so gut geklappt hat, war zum einen nicht zu erwarten, zum anderen ist es aber einmal mehr die Bestätiguing, dass er wirklich Talent hat“, betonte ORF-Formel 1-Kommentator Ernst Hausleitner.

TV-Hinweis:

Den „Wien heute“-Beitrag dazu sehen Sie am 3. Mai um 19.00 Uhr in ORF 2 und danach sieben Tage on Demand.

Erfolge hatte der Rennfahrer auch schon als Kartfahrer. Das nötige Selbstbewusstsein für den Rennsport bringt Habsburg offenbar mit. Das ist wohl auch nötig, wenn er sich das nächste Mal auf die Rennstrecke begibt, um in Richtung Formel 1 durchzustarten. Denn seine Ziele scheinen fix. Auf die Frage der „Wien heute“-Redakteurin Gabi Hassler, ob Formel 1-Champion ein schönerer Beruf als Kaiser von Österreich sei, antwortete Habsburg kurz und bündig: „Absolut, ja“.

Link: