Vassilakou: Neue S-Bahn ohne Priorität

Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) begrüßt den Vorschlag für eine neue S-Bahn durch Wien, will aber lieber auf zeitnahe Projekte setzen. Die Idee zur neuen S-Bahn kam aus Niederösterreich, von ÖVP-Verkehrslandesrat Wilfing.

Grundsätzlich begrüße sie, dass es in Niederösterreich ein Umdenken gebe und man vermehrt auf den öffentlichen Verkehr setze, sagte Vassilakou am Mittwoch gegenüber „Radio Wien“. Das Projekt einer neuen Schnellbahnstrecke durch Wien wäre jedoch milliardenschwer und würde einen Realisierungszeitraum von mehreren Jahrzehnten in Anspruch nehmen. „Ich möchte gerne über Projekte diskutieren, die wir jetzt unmittelbar umsetzen können“, so Vassilakou.

Die Verkehrsstadträtin will stattdessen die S-Bahn-Verbindungen aus dem Umland bis zum ersten Knotenpunkt in der Stadt verdichten, etwa nach Stockerau oder zwischen Hollabrunn und Floridsdorf. „Hier haben wir dann die Möglichkeit, in die U-Bahn umzusteigen, und damit haben wir innerhalb einer kürzeren Strecke die Intervalle so verdichtet, dass damit tausenden Menschen geholfen ist“, so Vassilakou. Und außerdem koste das im Vergleich zu einem S-Bahn-Neubau einen Pappenstiel, so die Verkehrsstadträtin.

S-Bahn Talent

ÖBB/

Geht es nach Karl Wilfing, fährt die S-Bahn bald auch zum Stephansplatz

Wilfing will S-Bahn unter Stephansplatz

Der niederösterreichische Verkehrslandesrat Karl Wilfing hatte in einem „Kurier“-Interview (Mittwoch-Ausgabe) den Bau einer neuen S-Bahn-Stammstrecke in West-Ost-Richtung durch Wien gefordert. „Es braucht auch eine neue Infrastruktur. Denn auf der bestehenden S-Bahn-Stammstrecke, also der Nord-Süd-Verbindung bringen wir schon jetzt keine weiteren Züge mehr unter. Mehr als 20 pro Stunde gehen nicht“, so Wilfing im „Kurier“.

Er schlägt vor, alles was über die Franz-Josefs-Bahn nach Wien kommt, in Heiligenstadt zu bündeln und über eine neue S-Bahn nach Wien-Mitte zu führen. Die neue Strecke könnte beispielsweise unter dem Stephansplatz geführt werden, so Wilfing. Laut seinen Experten würde eine solche neue S-Bahn 1,5 bis 2 Milliarden Euro kosten.

ÖBB befürworten Ausbau der Schnellbahn

Die ÖBB sprachen sich am Mittwoch in einer Aussendung für den vom niederösterreichischen Verkehrslandesrat geforderten Ausbau der Schnellbahn in der Ostregion aus. Bereits vor drei Jahren hätten sie dazu ein Konzept vorgelegt.

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