Goldener Geldspucker am Graben

Am Dienstag ist am Graben eine goldene Säule präsentiert worden, die im Stundentakt Geldmünzen spuckt. Dabei handelt es sich um eine Installation des Künstlers Axel Stockburger. Er will damit die Finanzkrise thematisieren.

„Es ist eine Säule, aus der nach einem Zufallsprinzip einzelne Euro-Münzen herauskommen. Die rollen auf die Straße und jeder kann sich das Geld mitnehmen“, sagt Stockburger gegenüber Radio Wien. Er will damit auf die Maßnahmen aufmerksam machen, die „zur Eindämmung der Eurokrise herangezogen werden“.

Installation von Axel Stockburger am Graben

Iris Ranzinger

„Wie kann es sein, dass so viel Geld im Umlauf ist, aber wie kann es sein, dass so viele so wenig davon zu sehen bekommen und große Probleme haben zu überleben?“, fragt Stockburger. Wie viel Geld pro Tag in Umlauf gebracht wird, will Stockburger nicht sagen. „Es sind keine riesigen Summen, es ist eine symbolische Operation“, so der Künstler.

Installation von Axel Stockburger am Graben

Iris Ranzinger

Viele Passanten gingen einfach vorbei

Stockburger wurde 1974 in München geboren, er lebt und arbeitet in Wien. Seine Installation trägt den Titel „Quantitative Easing (for the street)“ und wurde von Kunst im öffentlichen Raum (KÖR) mitfinanziert. Der Geldspucker „wird wahrscheinlich bis Mitte Oktober“ aufgestellt sein, sagte Stockburger. Bei einer ersten Probe sind übrigens viele Passanten einfach an den ausgespuckten Euro-Münzen vorbeigegangen, weil „sie zu beschäftigt waren“.

Ein Zufallsmechanismus entscheidet über die Häufigkeit und Menge der herauspurzelnden Ein-Euro-Münzen, die von Passanten, Touristen oder Flaneuren aufgesammelt werden können. Damit soll die „Unbeständigkeit, Flüchtigkeit und Ungleichheit ökonomisch definierter Werte“ gezeigt werden, wie es in einer Aussendung von Kunst im öffentlichen Raum Wien (KÖR) heißt.

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