Burschenschafter: Neun Gegendemos

Die Wiener Polizei rüstet sich für das „Fest der Freiheit“ der Burschenschafter am Mittwoch. Neun Gegendemonstrationen sind angekündigt. Nach den Krawallen rund um die Demonstration der Identitären wird die Polizei im Großeinsatz sein.

Die Organisatoren des „Fest der Freiheit“ wollen an die Volksaufstände von 1848 gedenken. Ab 17.00 Uhr gehen sie vom Josefsplatz durch die Herrengasse zum Palais Niederösterreich.

Zudem lädt der dem burschenschaftlichen Lager nahestehende Verein „Forschungsgesellschaft Revolutionsjahr 1848“ ab 19.00 Uhr zu einer Podiumsdiskussion ins Palais Palffy - Titel der Veranstaltung: „Die Grenzen der Freiheit - Metternich 2.0“.

„Offensive gegen Rechts“ geht über den Ring

Bisher sind neun Gegendemonstrationen bei der Polizei angemeldet: Darunter acht Standkundgebungen etwa auf dem Heldenplatz, bei der Freyung oder im Märzpark in Rudolfsheim-Fünfhaus. Zudem marschiert die Offensive gegen Rechts ab 17.00 Uhr von der Universität Wien über den Ring und den Schwarzenbergplatz zum Stephansdom und wieder retour. Das Motto der Demonstration lautet „Burschenschafter umzingeln - Raus auf die Straße gegen Rechts!“

Auch die Initiative „Jetzt Zeichen setzen“ machte auf ihre geplanten Aktionen aufmerksam: Ziel sei, die „Umdeutung des Revolutionsjahrs 1848“ durch „deutschnationale Burschenschafter“ für deren Zwecke nicht zuzulassen und „die Deutungshoheit des Vergangenen“ nicht „Ewiggestrigen“ zu überlassen. Daher werden am 4. Juni von 15.00 bis 18.00 Uhr in Wien auf mehreren Plätzen „Orte der Aufklärung“ geschaffen, um über historische Hintergründe des Jahres 1848 und „revisionistische Verdrehungsversuche“ zu informieren.

Polizisten aus Bundesländern zur Unterstützung

Die Wiener Polizei wird mit mehreren hundert Beamten im Einsatz sein. Auch aus den Bundesländern werden Kräfte geholt. Die Polizei will auf Deeskalation setzen und vor allem die linken und rechten Gruppierungen voneinander fernhalten.

Kritik an dem geplanten „Fest der Freiheit“ übte die Israelitische Kultusgemeinde (IKG). Die Organisatoren würden Begriffe wie „Freiheit“ oder das „Revolutionsjahr 1848“ „unverdientermaßen für sich in Anspruch“ nehmen - mehr dazu in IKG-Kritik an „Fest der Freiheit“.

Öffis weichen Demos aus

Die Demonstrationen haben auch Auswirkungen auf die öffentlichen Verkehrsmittel. Ab etwa 16 Uhr werden die Citybuslinien 1A, 2A und 3A eingestellt, die Vienna Ring Tram ist nur bis ungefähr 16.30 Uhr unterwegs. Bei den am Ring verkehrenden Straßenbahnlinien kann es wiederum ab 17 Uhr zu kurzfristigen Ablenkungen und Kurzführungen kommen.

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