WestLicht zeigt Frauen in Schwarz-Weiß

Mit seinen Fotos hat der US-Fotograf Garry Winogrand eine Zeit des Aufbruchs dokumentiert: Seine 85 Aufnahmen umfassende Serie „Women are Beautiful“ ist derzeit im Fotomuseum WestLicht zu sehen. Im Fokus der Bilder steht der Wandel im Selbstbild der Frau.

Egal ob in den Straßen und Parks von Manhattan oder auf High-Society-Partys - Winogrand (1928-1984) lichtete zahlreiche Frauen und somit deren im Laufe der Jahre vollzogenen Wandel in Körpersprache, Auftreten und Habitus ab. Seine Arbeit blieb freilich nicht frei von Kontroversen.

„So sehr freilich die Serie Frauen als Subjekte der Geschichte zeichnet, so sehr bleiben sie Objekte eines männlichen Blicks und Beute eines brillanten Bilderjägers“, heißt es in der Ankündigung der Ausstellung. Die 85 Fotografien, die in den 1960er- und 70er-Jahren entstanden, wurden von Winogrand 1975 im Buch „Women are Beautiful“ veröffentlicht.

Winogrand, der als einer der einflussreichsten Fotografen seiner Generation gilt, entwickelte in den 1950er- und 60er-Jahren eine fotografische Sprache, „die sich wenig um klassische Konventionen des Bildaufbaus kümmert, sondern nach einer direkteren Repräsentation des Lebens in der Fotografie sucht“. Seinem Gespür für den Augenblick ist allerdings auch eine gewisse Rücksichtslosigkeit gegenüber seinen Motiven eingeschrieben.

Auch Fotos von Miroslav Tichy zu sehen

Eine ergänzende Kabinettausstellung widmet WestLicht dem tschechischen Künstler Miroslav Tichy mit einer Auswahl aus der eigenen Sammlung. Auch bei ihm stehen Mädchen und Frauen im Zentrum, allerdings ausschließlich jene seines Heimatdorfs Kyjov.

Ohne Titel, um 1980

Sammlung WestLicht, Wien

Miroslav Tichy, Ohne Titel, um 1980

„Der voyeuristische Appeal von Tichys Fotografien wird durch die technische Unvollkommenheit der selbst konstruierten Objektive gleichzeitig zurückgenommen und verstärkt“, heißt es in der Ankündigung. „Oft legen sich Unschärfen wie ein Schleier über die Körper der Frauen, mal wirken die Fotografien wie Erscheinungen zwischen Traum und Wirklichkeit, mal wie die Aufnahmen eines Überwachungsapparats.“ Eine Sonderausstellung im Kameramuseum präsentiert darüber hinaus historische Spionagekameras.

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