Konkrete Hinweise nach Lunacek-Attacke

Nach der Buttersäure-Attacke auf die EU-Abgeordnete Ulrike Lunacek (Grüne) bei der Regenbogenparade gibt es offenbar Hinweise auf den Täter. Die Polizei prüft auch eine Amtshandlung gegen die grüne Nationalratsabgeordnete Sigrid Maurer.

Vorerst gibt es nach der Attacke gegen Lunacek noch Ermittlungen gegen unbekannte Täter, so Michaela Rossmann von der Wiener Polizei am Dienstag. Es müssten noch mehrere Zeugen befragt werden. Ein Haftbefehl sei bisher nicht ausgestellt worden, sagte sie im Hinblick auf anderslautende Hinweise. Offenbar gehen die Ermittler aber schon konkreten Hinweisen nach. Diese dürften sich auf einen Mann beziehen, der wiederholt durch Attacken auf Tierschützer aufgefallen ist. Zuletzt war er deshalb Ende Jänner vorübergehend festgenommen worden.

Ulrike Lunacek wurde am Samstag bei der Regenbogenparade während eines TV-Interviews attackiert. Eine Anzeige wegen schwerer Sachbeschädigung der Kamera wurde erstattet - mehr dazu in Buttersäure-Attacke: Zahlreiche Hinweise.

Ermittlungen nach Amtshandlung gegen Maurer

Nach Vorwürfen der Nationalratsabgeordneten Sigrid Maurer (Grüne) gegenüber der Polizei prüft die Wiener Exekutive nun den Fall. Maurer hatte in ihrem Blog von einer brutalen Identitätsfeststellung im Zuge der Gegendemonstration zum „Marsch der Familie“, der zeitgleich mit der Regenbogenparade am Samstag stattfand, berichtet.

Ihr sei der Arm auf den Rücken gedreht worden, der Vorwurf gegen sie lautete „Störung einer Versammlung“. „Ich wurde weder aufgefordert mich auszuweisen, noch wurde ich aufgefordert mitzukommen - der Beamte drehte mir ohne Vorwarnung meinen Arm auf den Rücken und brachte mich stolpernd zu den Polizeiwägen“, fasste Maurer zusammen. Sie habe außerdem keine Information zu den Dienstnummern der Beamten erhalten.

„Die Wiener Polizei nimmt jeden Misshandlungsvorwurf ernst“, hieß es in einer Aussendung am Dienstag. Neben internen Ermittlungen werde man auch die Nationalratsabgeordnete zur schriftlichen Einvernahme einladen und sie bitten, allfällige Beweismittel einzubringen, teilte die Polizei mit. So wolle man den Sachverhalt möglichst rasch feststellen und zur weiteren Beurteilung der Staatsanwaltschaft Wien übermitteln. Auch dienstliche Maßnahmen wurden nicht ausgeschlossen.