„Der Erste Weltkrieg“ im HGM

Am 28.Juni 1914 wurde Österreichs Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajewo erschossen. Das Heeresgeschichtliche Museum zeigt 100 Jahre später seine neue Dauerausstellung „Der Erste Weltkrieg“.

„Wir haben auf Installationen und Emotionalisierung bewusst verzichtet und eine nüchterne Darstellung gewählt“, sagte Christian Ortner, Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums (HGM). In der neuen Dauerausstellung „Der Erste Weltkrieg“ sind rund 2.000 Exponate zu sehen, darunter auch eines der bekanntesten Stücke des HGM, das offene Graef & Stift-Automobil des Grafen Harrach, in dem Franz Ferdinand am 28. Juni 1914 in Sarajewo angeschossen wurde.

Fotos von der Ausstellung im HGM

Waffen und Gemälde

In 35 Vitrinen sind vorwiegend Waffen, Uniformen und Ausrüstungsgegenstände zu sehen. Eine 81 Tonnen schwere 38-Zentimeter-Belagerungshaubitze, eine durch einen Treffer beschädigte Panzerkuppel aus der schwer umkämpften Festung Przemysl, ein Albatros-Doppeldecker, Granaten ungeheuren Kalibers, aber auch kurios anmutende Prototypen wie eine Bogenschleuder für Handgranaten dominieren die Säle.

TV-Hinweis:

ORF-Wissenschaftsjournalist Martin Haidinger ist in „Wien heute“ „Auf den Spuren des Ersten Weltkriegs“ unterwegs. Alle bisher gezeigten Folgen können Sie hier nachsehen.

Der militärische Aspekt, den man, so Ortner, schließlich als einziges Museum kompetent darstellen könne, dominiert die neue Ausstellung, in der auch einige Filmdokumente integriert sind und das bedeutendste Kunstwerk des Hauses, das Gemälde „Den Namenlosen 1914“ von Albin Egger-Lienz, einen Ehrenplatz bekommen hat.

Blick nicht mehr nur an die Front

Seit der letzten Neuaufstellung 1992 habe es etliche neue wissenschaftliche Erkenntnisse gegeben, schilderte Ortner, der die Neuaufstellung selbst kuratierte. Daher beschäftige sich die Schau nicht nur mit den Ereignissen an den Fronten, sondern auch mit bisher museal kaum berücksichtigten Themen wie Frauen im Krieg, Kriegsgefangenen, Militärjustiz, Freiwilligenheere, Heimkehr und Invalidität.

Ausstellungshinweis:

„Der Erste Weltkrieg“, Neue Dauerausstellung im Heeresgeschichtlichen Museum, Arsenal, Objekt 18, 1030 Wien. Geöffnet ab 29. Juni, täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr.

Diese „Querschnittsmaterien“ gehen in der grundsätzlich chronologischen Anordnung der Schau jedoch weitgehend unter. Wer etwa das 2011 nach einem umfassenden Umbau wiedereröffnete Militärhistorische Museum in Dresden kennt, weiß, wie das Leid und die in alle Aspekte des menschlichen Leben eingreifende Totalität des Krieges in heutigen Museumsausstellungen dargestellt werden können.

„Zeitreise in den Ersten Weltkrieg“

Geschütze, ein Kriegsspiel, Flüchtlinge auf einem brüchigen Leiterwagen: Fotos, Briefe und Erinnerungsstücke sind Teil einer virtuellen Zeitreise auf der Onlineplattform „Welt der Habsburger“, die sich seit 24. Juni dem Ersten Weltkrieg widmet - mehr dazu in Zeitreise in den Ersten Weltkrieg.

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