Stadt zu Baustellen: „Keine andere Wahl“

Der Baustellensommer macht sich in diesem Jahr deutlicher bemerkbar als sonst. Besonders die Baustellen in der Westeinfahrt und auf der Gürtelbrücke sorgen bei Autofahrern für großen Ärger. Die Stadt sagt, sie habe keine andere Wahl.

„Wir haben keine andere Wahl.“ Mit diesen Worten wies der Chef der Wiener Straßenbauabteilung (MA 28), Bernhard Engleder, die Kritik von Autofahrerklubs und Volksanwaltschaft an den Großbaustellen in Westeinfahrt und Gürtelbrücke zurück. Die Sanierungen seien absolut notwendig.

Im Detail sagte Engleder zum Ärger über die massiven Staus in der Westeinfahrt, dass der Fehler nicht bei der Behörde, sondern bei den ausführenden Firmen gelegen sei - mehr dazu in Geduldsprobe auf der Westeinfahrt geht weiter. Zur Gürtelbrücke sagte er, durch die Ausfälle im Vorjahr sei es nötig gewesen, Arbeitsschritte zu komprimieren. Noch eine Bausaison anzuhängen, wäre noch weniger optimal gewesen. Die zeitgleichen Bauarbeiten am Gürtel, wo es um die Erneuerung von Wasserleitungen geht, seien unvermeidbar.

Sperre Auffahrt Gürtelbrücke

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Arbeiten an der Gürtelbrücke

Noch weitere Baustellen angekündigt

Engleder kündigte gleich weitere Bauarbeiten an. Autofahrer müssen sich auf weitere Nadelöhre einstellen. So dürfen sich Pkw-Benutzer ab spätestens morgen, Dienstag, wieder auf erhebliche Behinderungen auf der Westeinfahrt, also am Hietzinger Kai, einstellen. Denn bis Ende August steht rund um die Kennedybrücke sowie zwischen Grünbergstraße (nach dem Schloss Schönbrunn, Anm.) und Gaudenzdorfer Gürtel jeweils nur ein Fahrstreifen zur Verfügung. Die Einrichtung der Baustelle beginne bereits jetzt.

Die Stadt empfiehlt, großräumig über die Wiener Außenring-Autobahn (A21) oder kleinräumig über die Linzer Straße auszuweichen. Mit Verzögerungen müsse aber jedenfalls gerechnet werden. Pendlern legt man den Umstieg auf die Öffis nahe.

Weitere Einschränkungen bei Gürtelbrücke

Rund um die Gürtelbrücke kommt es ab Dienstag ebenfalls zu weiteren Behinderungen. Die Heiligenstädter Lände muss bis Ende August zwischen Heiligenstädter Brücke und Auffahrt Gürtelbrücke in Schuss gebracht werden. Zwei Spuren sollen aber offen bleiben, hieß es.

Gebaut wird ab sofort auch am Handelskai rund um die Auffahrt zur Südosttangente. Ein Abschnitt Richtung Simmering muss hier gesperrt werden, ab der Chrastekgasse gibt es eine Umleitung über die Wehlistraße. Die Zu- und Abfahrt zur Tangente wird aber stets möglich sein, wurde versprochen. Die Stadt hat heuer knapp 14.000 Baustellen am Programm, 400 davon sind verkehrswirksam. Insgesamt werden laut MA 28 rund 134 Mio. Euro investiert.

Baustelle am Rennweg

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Auch am Rennweg wird umgebaut

Rennweg stadteinwärts gesperrt

Wer über den Rennweg in Richtung Innenstadt fahren will, muss sich zur Zeit überhaupt einen neuen Weg suchen: An der Kreuzung mit der Ungargasse bauen die Wiener Linien nämlich um. Insgesamt 800 Meter Gleise und vier Weichen werden in den kommenden Wochen ausgetauscht. Auch Straßenbahnstationen werden verbreitert und barrierefrei gestaltet. Dafür ist der Rennweg stadteinwärts ab der Kleistgasse gesperrt. Stadtauswärts ist nur eine Fahrspur frei. Bis zum Schulbeginn sollten die Arbeiten abgeschlossen sein. Insgesamt investieren die Wiener Linien 1,1 Millionen Euro in den Umbau.

Volksanwalt prüft Westeinfahrt und Gürtelbrücke

Nachdem die Baustelle auf der Westeinfahrt in Wien-Hietzing für Autofahrer zu einem Zeitverlust von über einer Stunde geführt hat, prüft nun die Volksanwaltschaft. Bis Montag sind allerdings noch weitere Staus zu befürchten - mehr dazu in Stau in Westeinfahrt: Volksanwalt prüft (wien.ORF.at; 13.6.2014).

Die Gürtelbrücke, eine wichtige Verkehrsverbindung über den Donaukanal zwischen den Bezirken Brigittenau, Alsergrund und Döbling, wird wieder saniert. Die Volksanwaltschaft ortet erneut schlechtes Verkehrsmanagement an der Baustelle - - mehr dazu in Volksanwalt prüft auch Gürtelbrücke (wien.ORF.at; 3.7.2014).

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