Wirtschaftsuni: Kein Andrang zur Prüfung

Deutlich weniger Maturanten als registriert sind am Dienstag bei den Aufnahmeverfahren für Wirtschaftsstudien an der Uni Wien und der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien gekommen. Die Folge: Alle, die angetreten sind, können ihr Studium auch beginnen.

1.664 Personen absolvierten das Self-Assessment für die Uni Wien und damit auch den ersten Teil des Aufnahmeverfahrens. Zum Test am Dienstag kamen aber nur 528. Die Uni Wien hat aber 1.327 Plätze zu vergeben. Ähnlich auch die Situation an der WU. Von 4.709 Registrierten für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften erschienen 2.510 in der Reed Messe Wien zur Prüfung. Insgesamt hätte es an der WU 3.674 Studienplätze gegeben.

„Annäherung an realistischen Zustand“

Positiv überrascht zeigte sich WU-Rektor Christoph Badelt, der ursprünglich wegen der seiner Meinung nach viel zu großen Zahl an vorgeschriebenen Mindeststudienplätzen ein scharfer Kritiker der Verfahren war. „Es ist eine sinnvolle Angelegenheit, weil es offensichtlich ein hohes Maß an Selbstselektion gibt von Studierenden, die anderweitig zwar aufgenommen würden, aber ohnehin keine Prüfungen gemacht hätten.“

Auswirkungen auf die Absolventenzahlen erwartet er sich deshalb trotz der geringeren Anfängerzahlen nicht. „Allein durch die Ankündigung einer Prüfung, die ja noch dazu nicht so schwer ist, nähern wir uns der Situation, dass nur jene kommen, die auch wirklich studieren wollen.“ Die rund 2.500 Studenten aus den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, die nun Anspruch auf einen Studienplatz haben, sind laut Badelt noch immer deutlich mehr als die WU sinnvoll betreuen könne. „Aber ich würde sagen: Wir nähern uns einem realistischen Zustand an.“

Taschenrechner erlaubt

Schauplatz der Prüfung war jene Halle der Messe Wien, in der schon die angehenden Mediziner um Studienplätze gekämpft haben. Geprüft wurde naturgemäß ein vollkommen anderes Feld: Es ging etwa um das sinnerfassende Lesen und Zusammenfassen von wirtschaftspolitischen Artikeln aus Economist, Zeit und Co.

Besonderer Schwerpunkt war das Thema Geld und Geldpolitik und auch mit den Fährnissen der höheren Mathematik müssen sich die angehenden Manager auseinandersetzen. Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung, Differentialgleichung, Prozent- und Zinseszinsrechnung stehen auf dem Programm, ein Taschenrechner ist allerdings erlaubt. Insgesamt dauerte die Prüfung zwei Stunden. Die Ergebnisse gibt es dann am 14. Juli.

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