160 Menschen geschleppt: Trio in Haft

Der Polizei ist ein Schlag gegen eine Schlepperbande gelungen. Die Ermittler nahmen in Wien drei Slowaken fest, die binnen zwei Monaten etwa 160 Menschen aus ihrer Heimat nach Österreich transportiert haben sollen. Sie sind teilweise geständig.

Die drei Männer im Alter vno 19, 22 und 34 Jahren wurden schon vergangenen Mittwoch in der Leopoldstadt festgenommen. Sie sind laut den Ermittlern teilweise geständig. Die drei Männer sollen seit Mai 2014 mindestens acht Schleppungen von jeweils bis zu 20 Migranten durchgeführt haben. Die Verdächtigen gelten als Mitglieder einer Schlepperorganisation.

Sitzbänke in Kleintransporter ausgebaut

Nach Angaben vom Montag hatten die drei Beschuldigten zuletzt am vergangenen Mittwoch elf Personen geschleppt. Es handelte sich dabei um acht afghanische Staatsbürger, davon drei Kleinkinder und drei Syrer. Der Transport aus der Slowakei erfolgte über den Grenzübergang Kittsee im Burgenland. Im Laderaum eines von dem 34-Jährigen gelenkten Kleintransporters waren dazu die Sitzbänke ausgebaut worden.

Menschen sitzen in Kleinbus

APA/Polizei

Im Kleinbus wurden die Sitze ausgebaut, um mehr Platz zu haben

Der 22-jährige mutmaßliche Auftraggeber und vermutliche Verbindungsmann zu einer Schlepperorganisation und der 19-Jährige waren in einem Vorausfahrzeug unterwegs und fungierten offenbar als Aufpasser, so die Polizei.

„Menschenunwürdige“ Schleppungen

Die Fahrten aus der Ostslowakei wurden nach Polizeiangaben „unter menschenunwürdigen, teilweise auch unter lebensbedrohenden Umständen durchgeführt“. Dies insbesondere deshalb, „weil im Schlepperfahrzeug keinerlei Sitze und Sicherungseinrichtungen vorhanden waren“. Die zurückgelegten Wegstrecken hätten teils mehr als 600 Straßenkilometer betragen. Die drei Männer sitzen in der Justizanstalt Eisenstadt in Haft.