Wien Tourismus hält an Russland fest

Trotz des Rückgangs an russischen Gästen verzeichnete der Tourismus in Wien im ersten Halbjahr ein Plus von sechs Prozent bei den Nächtigungszahlen. Der „Wien Tourismus“ will trotz der Ukraine-Krise am russischen Markt festhalten.

Im Herbst wird der „Wien Tourismus“ ein Festival eines großen russischen Lifestyle-Verlages als Plattform nützen. Dort sollen ein Open-Air-Kaffeehaus, Wiener Kaffee und Mehlspeisen den russischen Gästen Appetit auf Wien machen. Trotz der EU-Sanktionen gegen Russland müsse man weiter im Markt bleiben.

„Das ist ein Prinzip im Tourismus. Man kann sich nicht sofort aus einem Markt zurückziehen, wenn es einmal schwieriger wird. Das verstehen die Partner nicht, weil sie sagen, dass man gemeinsam an einer Entwicklung arbeitet“, sagt der Wiener Tourismusdirektor Norbert Kettner.

Touristen-Info wird neu gestaltet

Im ersten Halbjahr blieben viele russische Gäste aus. Von Jänner bis Mai brach die Zahl der Nächtigungen von russischen Touristen um 13 Prozent auf 278.000 ein, im Mai gab es gar einen Rückgang von 26 Prozent - mehr dazu in Russen: Luxusbranche spricht von „Delle“. Dafür boomt Wien bei Touristen aus Italien - mehr dazu in Tourismus: Italiener gleichen Russen-Flaute aus.

Kettner sprach am Montag bei den russischen Gästen bereits von einer „Erholung“. Im Juni habe das Minus nach den 26 Prozent im Mai nur noch zwei Prozent betragen. Beim Wien Tourisums hofft man angesichts dieser Zahlen auf eine Trendwende. Einen Rückgang gab es auch bei den Gästen aus Japan. Italien und die USA legten zweistellig zu, Zuwächse gab es auch aus Deutschland, Österreich, der Schweiz oder Großbritannien. Wien-Präsentationen wird es etwa auch in Shanghai, Hongkong oder Los Angeles geben.

Kettner will Fernbusterminal

Auch in Wien selbst feilt man am Auftritt: Die Touristeninfo am Albertinaplatz wird bis Ende Oktober umgebaut, in der Zwischenzeit können sich Besucher in einem goldenen Container informieren. Reisegäste will man künftig auch am Hauptbahnhof begrüßen: Am 10. Oktober soll hier eine neue Zweigstelle eröffnen. Unzufrieden zeigte sich der Tourismuschef allerdings mit der Situation der Fernbusse in Wien, bei denen er einen anhaltenden Boom ortete. Die derzeitige Situation mit der Einstiegsstelle Erdberg sei „nicht optimal“: „Mittelfristig werden wir nicht um ein Fernbusterminal in Wien nicht herumkommen.“

Ein besonderes Gadget könne man Gästen jedoch schon jetzt anbieten. Ab sofort können sie um 15 Euro pro Tag mobile Hotspots mieten, die unbegrenztes Datenvolumen für bis zu zehn Geräte bereitstellen.

Links: