Betrug in großem Stil: Familie in Haft

Mehrere Hunderttausend Euro Schaden sollen durch einen groß angelegten Betrug entstanden sein, den das Wiener Landeskriminalamt nun aufgedeckt hat. Fünf Verdächtige, alles Mitglieder einer Familie, wurden festgenommen.

Im Zentrum des Betrugs soll eine 41-jährige Frau stehen. Sie hatte es sich zunutze gemacht, dass viele in Österreich lebende Menschen sich islamische Mode aus der Türkei schicken lassen. Diesen bot sie an, bei Bestellungen über die russische Webseite der Verdächtigen die Lieferungen noch bedeutend günstiger zu arrangieren. Einer Bank fielen aber die zahlreichen Transaktionen auf dem Konto der Frau auf.

Die Außenstelle Zentrum-Ost des Landeskriminalamts begann zu ermitteln. Nach mehreren Monaten wurden nun die 41-jährige Hauptverdächtige, ihr 47-jähriger Ex-Mann, ihre Mutter sowie zwei Geschwister festgenommen.

Insgesamt 52 Verdächtige

Die Hauptverdächtige soll demnach nicht nur bei den Kleidungssendungen mitgeschnitten haben, sondern in den Kleidungspaketen auch Schmuck mitschicken haben lassen. Den Schmuck soll sie dann über ein Juweliergeschäft in der Brigittenau verkauft haben. Die Ermittler fingen allerdings in Zusammenarbeit mit dem Zoll und den Finanzbehörden zahlreiche Postsendungen mit den nicht deklarierten Preziosen ab.

Dabei stießen sie auf weitere Mitverdächtige. Manche der Modebesteller dürften nämlich zumindest gewusst haben, dass sich in ihren Paketen nicht nur Kleidung befand. 47 Personen wurden auf diese Weise auf freiem Fuß angezeigt, die fünf Hauptverdächtigen festgenommen. Den Schaden gab Polizeisprecher Roman Hahslinger mit mehreren Hunderttausend Euro an. Die Gruppe dürfte demnach in fast ganz Europa geschäftlich aktiv gewesen sein.