Säuberungsaktion im Schutzanzug

Eine groß angelegte Säuberungsaktion ist seit einige Wochen in der U6-Station Floridsdorf im Gang. Dort werden in einer Zwischendecke Kadaver und Kot von Tauben entfernt, für die Säuberung müssen Schutzanzüge getragen werden.

Seit mehreren Jahren haben sich Tauben in der Zwischendecke der U6-Station eingenistet, im Mai ist mit der Säuberung begonnen worden. Die Wiener Linien rechneten damals mit Kosten von rund einer Million Euro - mehr dazu in Taubenplage setzt „Öffi“-Gästen zu (wien.ORF.at; 26.5.2014).

Mittlerweile wurden die Deckenenelemente, über denen die Tauben gelebt haben bis sie verendet sind, abmontiert. Arbeiter haben die Kadaver eingesammelt, Taubenkot ist hier noch überall zu finden.

Säuberungsaktion wegen Taubenkot in der U6 Station Floridsdorf

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Mit Schutzanzügen geht es an die Säuberung

Keine Schlupfwinkel mehr

Viele Vögel wollen den Dachbereich der Station nicht verlassen. Nur wenige nutzen den Fluchtweg ins Freie. Im abgeschottenen Bereich zwischen Arbeitsplattform und Dach herrscht brütende Hitze, dazu kommt noch übler Geruch. „Die Arbeiter können jederzeit Pause machen, weil es körperlich sehr anstrengend ist, die Paneele der Decke herunterzuschrauben, die Tiere herauszuholen und dann zu reinigen“, meinte Anna Reich, Sprecherin der Wiener Linien, gegenüber „Wien heute“.

TV-Hinweis:

„Wien heute“, 27.2.2014 und danach online in der ORF TVThek.

„Ganz wichtig ist, dass die Deckenpaneele getauscht werden - bei den neuen Paneelen wird es keine Nischen oder Schlupfwinkel mehr für die Tauben geben. Auf den Beleuchtungskörpern und Rolltreppen im Stationsbereich muss ein Taubenschutz montiert werden, damit die Tauben nicht dort beginnen, die Station zu verschmutzen“, so Reich. Die Techniker hoffen, dass auch die letzten Tauben den weitgehend abgeschotteten Dachbereich verlassen, denn erst dann kann mit der Montage der neuen Deckenelemente begonnen werden.

Tauben im Bahnhof Floridsdorf

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Neue Heimat für Tauben in Niederösterreich

Freiwillige Helferinnen haben Küken, die nicht alleine lebensfähig sind, von den Arbeitern übernommen. In einer Wohnung im dritten Bezirk werden einige versorgt. Sie sollen später zu Tierschützerinnen nach Niederösterreich und ins Burgenland gebracht werden. Dort werden sie dann ausgewildert.

Dadruch ist laut den Biologistudentinnen, die die jungen Tauben versorgen sichergestellt, dass sie nicht mehr nach Floridsdorf zurückkehren. „Weil sie großteils woanders angesiedelt und ausgebildet werden, siedeln sie sich dort an - in Niederösterreich und im Burgenland“, erklärte Denise Weber von der Wildtierhilfe Wien gegenüber „Wien heute“.

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