110 Zivilpolizisten bei Identitären-Demo
Das geht aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der Grünen an Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hervor, über die der „Standard“ am Mittwoch berichtete. Von den 878 Polizeibeamten, die im Zusammenhang mit den Demonstrationen am 17. Mai im Einsatz waren, waren demnach 110 in Zivilkleidung. Den Beamten standen etwa 100 „Identitäre“ gegenüber, die linke Gegendemonstration umfasste rund 400 Personen. Auch damals sorgte der Polizei-Einsatz für heftige Diskussionen - mehr dazu in „Prügelorgie“: Polizei weist Vorwürfe zurück.
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Ermittlungen gegen sechs Polizisten
Es kam zu insgesamt 58 Identitätsfeststellungen, zwei Beamte wurden verletzt. Insgesamt wurde vonseiten der Polizei zwölf Mal von Waffengewalt Gebrauch gemacht, davon vier Mal mit dem Einsatzstock. Die genaue Menge des eingesetzten Pfeffersprays könne nicht angegeben werden, so die Innenministerin.
Während die Mehrheit der Anzeigen gegen Demonstranten Widerstand gegen die Staatsgewalt (20) und Sachbeschädigungen (19) umfasst, ermittelt die Staatsanwaltschaft in sechs Verfahren gegen Polizisten. Diese Ermittlungen sind allerdings noch nicht abgeschlossen. Ein Demonstrant ist hingegen bereits wegen Körperverletzung verurteilt worden - mehr dazu in Anti-Identitären-Protest: Demonstrant verurteilt.
38 Festnahmen bei Gegendemonstration
Insgesamt wurden bei der Gegendemonstration 38 Personen festgenommen, fünf Personen wurden verletzt - mehr dazu in wien.ORF.at. Die linken Organisationen sprachen danach von einer „Polizeiprügelorgie“, die Polizei wies diese Vorwürfe zurück.
Für Aufregung sorgte auch eine Frau, die behauptete, nach einem Polizeiübergriff bei der Demonstration ihr Kind verloren zu haben. Nachher stellte sich laut einem Spitalsbefund aber heraus, dass die Frau gar nicht schwanger war - mehr dazu in Polizei: Demonstrantin „nicht schwanger“.