Zahl der Beschwerden über Vermieter steigt

Nach wie vor gibt es bei Wohnungsübergaben und Neuvermietungen Probleme. Die Mietervereinigung hat alleine in Wien im ersten Halbjahr 14.157 Beratungen durchgeführt - und die Tendenz sei steigend, heißt es.

„Wir haben in den ersten sechs Monaten dieses Jahres in Wien 8.227 persönliche Gespräche geführt und 5.930 Telefonberatungen abgewickelt“, sagte Elke Hanel-Torsch von der Mietervereinigung gegenüber wien.ORF.at. Zudem wurden 1.031 Verfahren bei der Schlichtungsstelle der Stadt eingeleitet. „Wir sind auch in der nächsten Zeit gut ausgelastet. Die Tendenz ist steigend“, so Hanel-Torsch.

AK: Oft werden Kautionen einbehalten

Oftmals stellt sich etwa die Frage, ob eine Wohnung beim Auszug neu ausgemalt werden muss. Das ist laut Mietervereinigung nur noch nötig, wenn der Mieter die Wände in ganz dunklen Farben oder einem außergewöhnlichen Muster hinterlässt. „Entscheidend ist immer auch, wie lange das Mietverhältnis gedauert hat, weil auch Wandfarben sind irgendwann einmal abgenutzt. Ich bin ja nicht verpflichtet, eine besserwertige Wohnung zur Verfügung zu stellen, weil ich zahle ja Mietzins dafür, dass ich sie abnutzen darf“, so Hanel-Torsch.

Dennoch werden nach wie vor immer wieder Kautionen einbehalten, beklagt auch AK-Mietrechtsexperte Walter Rosifka. Das Ganze geschehe mit Kalkül: „Wenn es keine besonders hohen Beträge sind, dann kalkulieren manche Vermieter damit, nicht geklagt zu werden“. Und eines ist auch nach einem Musterprozess klar: Selbst wenn ein Mieter beispielsweise eine Zimmertüre beschädigt hat, muss er beim Auszug nur den Zeitwert ersetzen, nicht aber die gesamte neue Türe, heißt es von der Mietervereinigung.

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