Journalistengewerkschaft kritisiert Platzverbot
Das Argument einer etwaigen Gefährdung für Berichterstatter ließ Bauer nicht gelten. „Die Kolleginnen und Kollegen können das sehr gut selbst einschätzen“, sagte der Vorsitzende. Immerhin würden Journalisten auch aus weit gefährlicheren Regionen der Welt - wie etwa aus Kriegsgebieten - berichten. „Gefahr ist kein Argument“, unterstrich Bauer.
APA/Herbert Neubauer
„Anschlag auf Pressefreiheit“
Bauer betonte, dass von den Besetzern des Hauses keinerlei Gefahr für Berichterstatter ausging. Falls Journalisten Schutz gebraucht hätten, „dann vor der Polizei“, meinte Bauer. Die freie Berichterstattung über relevante Ereignisse zählt dem Gewerkschafter zufolge zu den wichtigsten Aufgaben des Journalismus. Wenn dies verwehrt wird, „dann ist das ein Anschlag auf die Pressefreiheit“, kritisierte Bauer.
Das Grundproblem sei aber, dass der Zugang von Medienvertretern in gesperrte Areale nicht klar geregelt ist. „Es gibt keine klaren Richtlinien“, meinte Bauer. Die Gewerkschaft fordert daher, dass die „Obrigkeit“ nicht nur dazu verpflichtet sein sollte, Berichterstattung zu ermöglich, sondern diese auch zu unterstützen habe.
Ähnliche Kritik auch nach Akademikerball
Bereits nach dem großräumigen Platzverbot rund um die Hofburg beim Akademikerball im Jänner hat es massive Kritik an Einschränkungen für Journalisten gegeben. Damals sagte Pürstl, dass man seitens der Polizei versuche, „im Einvernehmen Regelungen zu finden“. Die Maßnahme, nur akkreditierte Journalisten in Polizeibegeleitung in das Platzverbot zu lassen, diene dem Schutz der Journalisten für den Fall, dass Demonstranten in die Sperrzone eindringen - mehr dazu in Pürstl: „Bleiben Sie am Teppich“.
Link:
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