Brand Hoher Markt: Anklage fertig

Die Anklage gegen jenen Mann, der im April eine Wohnung am Hohen Markt in Brand gesteckt haben soll, ist fertig. Bei dem Feuer kam eine Studentin ums Leben. Der Mann ist nun wegen Brandstiftung mit Todesfolge angeklagt.

„Es wurde eine Anklage eingebracht. Der Mann ist wegen Brandstiftung, gefährlicher Drohung und schwerem gewerbsmäßigen Betruges angeklagt“, bestätigt die Sprecherin des Landesgerichtes für Strafsachen, Christina Salzborn, einen Bericht des „Kurier“.

Nicht wegen Mordversuchs angeklagt

„Aus unerklärlichen Gründen fühlte er sich ungerecht behandelt“, hält nun die Anklageschrift fest. Um 3.30 Uhr schlich er sich demnach in seine Wohnung in der Marc-Aurel-Straße, in der er um sieben Uhr in der Früh delogiert hätte werden sollen. Einen 15 Liter Benzin fassenden Metallkanister soll er daraufhin in der von ihm angemieteten Wohnung ausgeleert haben. Danach warf er offenbar einen brennenden Gegenstand in die Wohnung und machte die Türe von außen zu.

Durch die anschließend Explosion, ist eine 23-jährige Studentin in der Nachbarwohnung „qualvoll unter Mauerteilen erstickt“. Weitere acht Personen erlitten „durch das vom Angeklagten verursachte Inferno“ Rauchgasvergiftungen. 50 Personen wurden in Sicherheit gebracht. „Der Angeklagte hielt es dabei auch für möglich, dass die Tat den Tod eines Menschen zur Folge hat, was er jedoch nicht wollte“, schreibt die Staatsanwaltschaft. Deshalb wird er wegen Brandstiftung mit tödlichem Ausgang und nicht wegen Mordversuchs angeklagt.

Noch kein Prozesstermin

Zudem soll der mutmaßliche Brandstifter noch einen Drohbrief gegen einen weiteren Mieter verfasst haben. Den Brief schickte er am Tag nach der tödlichen Explosion in der Marc-Aurel-Straße ab, heißt es in dem Zeitungsbericht. Der Inhalt war laut Anklage: „Na du Holzwurm! Tja, nun viel Spaß, ich lass mich von überheblichen Dilettanten nicht verarschen; Du hast erstens den Falschen und zweiten den falschen Zeitpunkt erwischt. Ich hab dich auf den Monitor gesetzt. Beim nächsten Mal krachts.“

Der mutmaßliche Brandstifter, der von Anwalt Erich Schillhammer vertreten wird, gibt an, zur Tatzeit überhaupt nicht am Tatort gewesen zu sein. Seine Brandverletzungen konnte er laut Staatsanwaltschaft allerdings nicht näher erklären, berichtet der „Kurier“ - mehr dazu in Brand: Verdächtiger „überrascht“.

Zunächst hatte er behauptet, er sei selber Opfer einer Sprengfalle geworden. Dazu gibt es allerdings keine Hinweise. Schillhammer wollte vorerst zu der Anklage keine Stellungnahme abgeben. Der Termin für den Prozess ist noch nicht fixiert, er dürfte aber im kommenden Herbst stattfinden.

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