Neue Wirtschaftsuni als Filmkulisse

Derzeit geben sich die internationalen Großproduktion in Wien die Klinke in die Hand: Nach „Woman in Gold“ mit Helen Mirren wird derzeit der hochkarätig besetzte Thriller „Deus Ex Machina“ mit Weltstar Sam Neill („Das Piano“) als Bösewicht gedreht.

Und als Location haben sich die Produzenten den neuen WU-Campus auserkoren. Auch wenn seit Anfang Juni ein guter Teil des Drehs in Bukarest - unter anderem in Ceausescus einstiger Residenz - über die Bühne ging, findet bis kommende Woche ein Großteil der Außenaufnahmen in Wien statt. „Der einzige Feind, den wir haben bei dieser Produktion, sind die Gewitter“, zeigte sich Ex-„Universum“-Chef Walter Köhler bei einem Setbesuch optimistisch. Er produziert mit seiner Firma nun auch fiktionale Stoffe.

Action soll nicht zu kurz kommen

Der Thriller handelt von einer Gruppe junger Biophysiker im Wien der nahen Zukunft, welche die Quantenphysik für den Wissenstransfer von Bewusstsein zu Bewusstsein nutzen - bis dunkle Mächte die Technologie für ihre diabolischen Pläne verwenden wollen. „Nichts im Film ist unsere Erfindung, sondern basiert auf Fakten“, so Drehbuchautorin und Produzentin Joanne Reay. So haben als wissenschaftliche Berater Mitglieder aus dem Team des Wiener Experimentalphysikers Anton Zeilinger fungiert.

Dabei sei der Vatikan, der eine tragende Rolle im Film spiele, nicht der Gegenspieler an sich. „Die Kirche ist nicht das Böse in dem Film“, versichert Reay. Schließlich könne man für die Quantentheorie durchaus die Existenz Gottes voraussetzen. Bei allem wissenschaftlichen Überbau soll bei „Deus Ex Machina“ jedoch auch die Action nicht zu kurz kommen.

Dass sie dafür in einem einmonatigen Bootcamp hart rangenommen wurde, stört Hauptdarstellerin Melia Kreiling nicht, betont sie: „Mein Körper war übersät mit blauen Flecken. So viel Spaß hatte ich schon seit Jahren nicht!“ Sie habe deshalb zahlreiche Stunts selbst machen können: „Ich komme mit meinem Körper ganz gut zurecht, weil ich Tänzerin war. Ich liebe Action-Rollen - wie alle Mädels trete ich anderen gerne in den Hintern. Und meine liebsten Actionstars sind Frauen.“

Thriller 2015 in den Kinos

Wenn man sie darauf anspricht, dass sie mit knallroter Perücke in ihrem Part aussieht wie die Hauptdarstellerin aus „Lola rennt“, freut sich die Britin jedenfalls: „Meine Freunde haben bisher immer gesagt, dass ich aussehe wie die kleine Meerjungfrau.“

Aber auch neben Kreiling und Sam Neill ist „Deus Ex Machina“ von Regisseur Andrew Goth durchaus prominent besetzt. Natascha-Kampusch-Darstellerin Antonia Campbell-Hughes („3096 Tage“), „Medicus“-Hauptdarsteller Tom Payne und der einstige Freerunner-Weltmeister Ryan Doyle sind mit von der Partie - und Lokalmatadorin Ursula Strauss in ihrer ersten englischsprachigen Rolle. Im Jänner 2015 soll das Werk dann in die Kinos kommen.

Blockbuster im August in Wien?

Internationale Großproduktionen haben bislang vor allem das historische Ambiente der Stadt genutzt. Jetzt wird auch das moderne Wien als Filmschauplatz immer beliebter, sagt Marijana Stoisits von der Vienna Film Commission. Und: „Wir haben im August eine Bollywood-Produktion in Wien und wir haben im Spätsommer auch noch einen richtig großen Blockbuster hier, aber darüber darf ich noch nicht sprechen.“ Wie aus der Filmbranche zu hören ist, sollen sich auch die Produzenten einer neuen Mission Impossible Folge mit Tom Cruise Schauplätze in Wien angesehen haben.

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