Gschwandner: Keine baldige Eröffnung
Als eines der Juwelen der Wiener Vergnügungsetablissements gilt das „Gschwandner“: Das in Hernals in der Geblergasse 36 gelegene Gebäude war im 19. Jahrhundert berühmt für seinen Heurigen, für Feste wie den Wiener Wäschermädelball, aber auch für die Austragung von Veranstaltungen im Boxsport. Als der Familienbetrieb 1960 seine Pforten schloss, geriet das Lokal in Vergessenheit. Dies sollte sich nach der Generalsanierung ändern, kündigte im Februar 2012 der Eigentümer, die Immobilienfirma Jelitzka und Partner, an und hatte zur Präsentation des Renovierungkonzepts eingeladen - mehr dazu in Neues Leben für „das Gschwandner“.
FAMILIENARCHIV ULRIKE STADLER
Bezirksamt: Ohne Fakten, ein totes Projekt
Doch beim Gschwandner passiert derzeit nicht viel. Außer Dachdeckern sind keine Arbeiter zu sehen und der Eigentümer schweigt auf Anfrage von „Wien heute“ zur Zukunft des Gschwandner beharrlich. Eigentlich hätten die Eigentümer zur zwölf Millionen Euro teuren Renovierung gerne zwei Millionen Euro von der Stadt zugeschossen bekommen. Doch die Summe hat die zuständige Wien Holding nicht vollständig angeboten. Ein Deal mit der Stadt ist daraufhin nicht zustande gekommen.
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Außerdem heißt es aus dem Bezirksamt, dass das Konzept nicht nur an der Finanzierung, sondern auch an den Schallschutzbestimmungen scheitert. „Wenn es ein umsetzbares Konzept gibt, wird man sich vonseiten der Bezirksvorstehung auch dafür einsetzen. Aber solange keine Fakten am Tisch liegen, ist es ein totes Projekt“, heißt es aus dem Bezirksamt gegenüber „Wien heute“.
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Bundesdenkmalamt: „Wir warten jetzt selbst“
Für das Bundesdenkmalamt spricht nichts gegen eine Wiederbelebung. Dort hat man sich ausführlich mit dem Gschwandner beschäftigt. „Wir haben das Gebäude auf Herz und Nieren geprüft. Wir kennen die Geschichte und die Ausstattung. Wir warten jetzt selbst wie es weitergeht. Von unserer Seite ist alles erledigt“, sagt Friedrich Dahm, der Landeskonservator für Wien.