OMV: Zehn Prozent Umsatzeinbruch

Der börsennotierte Öl- und Gaskonzern OMV hat im ersten Halbjahr 2014 einen deutlichen Umsatzrückgang um zehn Prozent auf 19,1 Milliarden Euro erlitten. Der operative Gewinn (EBIT) brach sogar um 53 Prozent auf 908 Millionen Euro ein. Das gab das Unternehmen im August bekannt.

Der um Lagereffekte bereinigte Betriebsgewinn (CCS EBIT) vor Sondereffekten halbierte sich im zweiten Quartal des heurigen Jahres auf 369 Millionen Euro, der EBIT-Einbruch fiel mit 65 Prozent gegenüber dem Vorjahr sogar noch drastischer aus.

Im ersten Halbjahr reduzierte er sich um ein Drittel auf 1,037 Milliarden Euro. Die Gesamtproduktion stieg im ersten Halbjahr leicht (um ein Prozent) auf 304.000 boe/d (Barrel Öläquivalente pro Tag) - mehr dazu in OMV fördert weniger Öl und Gas.

OMV Raffinerie

APA/Hans Klaus Techt

Instabilität im Jemen und in Libyen belastet OMV

„Im ersten Halbjahr 2014 wurden unsere Ergebnisse durch niedrigere Raffineriemargen, einen schwächeren US-Dollar und politische Instabilität in Libyen und im Jemen negativ beeinflusst“, sagte OMV-Chef Gerhard Roiss. Im Jemen war die Produktion heuer für rund einen Monat unterbrochen, in Libyen stand sie die meiste Zeit überhaupt still. Sollte die Produktion in Libyen weiter ausfallen, wird für das Gesamtjahr unverändert ein Produktionsniveau von rund 310.000 Barrel pro Tag erwartet.

Der den Aktionären zuzurechnende Periodenüberschuss der OMV sank im zweiten Quartal um 42 Prozent auf 132 Millionen Euro, im Halbjahr betrug der Rückgang 25 Prozent auf 504 Millionen Euro. Das Ergebnis je Aktie sank im zweiten Quartal von 0,69 auf 0,40 Euro. Im Halbjahr reduzierte es sich gegenüber dem Vorjahr von 3,10 auf 1,33 Euro.

Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit ging im Halbjahr um 39 Prozent auf 1,587 Milliarden Euro zurück. Die Nettoverschuldung stieg um 126 Prozent auf mehr als 4,9 Milliarden Euro, der Verschuldungsgrad auf 33 Prozent, was etwa dem langfristigen Ziel der OMV entspricht. Der Mitarbeiterabbau wurde auch heuer fortgesetzt, hat sich aber verlangsamt: Bis Ende Juni wurde der Beschäftigtenstand um ein Prozent auf 26.773 reduziert.

OMV hält an „South Stream“ fest

Dennoch habe man das Produktionsniveau verglichen zur Vorjahresperiode dank dem Beitrag der erworbenen Anlagen in Norwegen steigern können, sagte Roiss in einer Aussendung. Für die zweite Jahreshälfte zeigte er sich optimistisch: Durch Explorations- und Produktionsprojekte (E&P) wie etwa Gudrun und Maari Growth werde man die Produktion steigern und die Ziele erfüllen können.

Insgesamt will die OMV heuer 3,9 Milliarden Euro investieren, davon sind drei Milliarden Euro Investitionen in E&P. Bis zu vier Explorationsbohrungen mit hohem Potenzial würden noch für heuer in Rumänien (Schwarzes Meer), auf den Färöern und in Österreich erwartet. Roiss bekannte sich auch neuerlich zur Teilnahme der OMV am Gaspipelineprojekt „South Stream“. Es werde „in der Zukunft eine wichtige Rolle spielen, um die Versorgungssicherheit für Europa und ganz besonders für Österreich zu gewährleisten“.

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