Floridsdorf: Neue „Arbeitszeiten“ am Strich

Seit Monaten sorgt der Straßenstrich im Industriegebiet Strebersdorf in Floridsdorf für heftige Debatten. Ab 1. September dürfen Prostituierte erst mit Anbruch der Dunkelheit dort arbeiten. Die Polizei hat eine dementsprechende Verordnung erlassen.

Erst wenn es dunkel wird, dürfen Prostituierte im Industriegebiet Strebersdorf künftig auf den Strich gehen. Je nach Jahreszeit wird die Straßenprostitution zu unterschiedlichen Zeiten untersagt: In der Zeit von 1. November bis 28. (29.) Februar von 7.00 bis 19.00 Uhr, in der Zeit von 1. März bis 30. April und von 1. bis 31. Oktober von 6.00 bis 20.00 Uhr und in der Zeit von 1. Mai bis 30. September von 6.00 bis 22.00 Uhr.

Straßenstrich in Floridsdorf

WIFF

Verstärkte Präsenz der Polizei

Die geplante Verordnung soll vor allem dem Schutz der Anrainer und der Beschäftigten im Industriegebiet dienen, sagt der Bezirksvorsteher von Floridsdorf, Georg Papai. Vor allem junge Menschen seien wiederholt von Freiern und Prostituierten angesprochen oder gar angepöbelt worden.

„Diese zeitliche Einschränkung sorgt dafür, dass zu den normalen Geschäftszeiten die Straßenprostitution nicht stattfinden kann. Viele Problemlagen, von denen uns vor allem Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer berichtet haben, werden daher nicht mehr stattfinden“, sagt Papai. Neben der zeitlichen Einschränkung setzt der Bezirksvorsteher künftig auch auf verstärkte Polizeipräsenz im Industriegebiet.

Nicht allen im Bezirk geht diese Beschränkung weit genug. Hans Jörg Schimanek, Bezirksrat von „Wir für Floridsdorf“, fordert ein komplettes Verbot. Das würde das Problem nicht lösen, sondern verlagern, sagt Papai. Eine Bürgerinitiative mit 500 Anrainern fordert eine örtliche Einschränkung der Prostitution in bestimmten Straßenzügen.

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