Kettner für Sonntagsöffnung in der City

Der Wiener Tourisumsdirektor Norbert Kettner spricht sich für eine Sonntagsöffnung der Geschäfte in der Innenstadt aus, nicht nur während des Song Contests. Beim Song Contest warnt er vor „überbordender Goldgräberstimmung“.

Eine liberale Sonntagsöffnung stehe schon seit vielen Jahren auf der Agenda des Wiener Tourismusverbandes, sagt Kettner im Interview mit der Austria Presse Agentur. Voraussetzung sei, dass sich die Sozialpartner auf eine Lösung einigen. Der erste Bezirk sei der zentrale Anziehungspunkt für viele Gäste.

Bummeln, bevor der Flieger geht

Daher spricht sich Kettner für eine Sonntagsöffnung der Geschäfte in der Innenstadt aus. „Gerade wenn am Abend der Flieger geht, haben viele Menschen den Nachmittag nicht verplant, sondern sie gehen noch einmal bummeln. Das machen sie wahrscheinlich zu 90 Prozent in der Innenstadt. Wir glauben, das würde auch Mehrumsätze bringen“, sagt Kettner. Ob die Sonntagsöffnung auch in anderen Bezirken mehr Geschäft bringen würde, könne er nicht beurteilen.

Tourismusdirektor Kettner mit verschränkten Armen

APA/Hochmuth

Norbert Kettner warnt vor „überbordender Goldgräberstimmung“.

Der Wien Tourisums werde den Song Contest, der am 23. Mai in der Stadthalle über die Bühne gehen wird, auf jeden Fall stark bewerben. Mit „Proud Host of Song Contest“ steht auch schon der Slogan fest. Das Event soll mit der 3D-Präsentation in europäischen Städten beworben werden. „Es handelt sich um eine Kugel, die auf öffentlichen Plätzen aufgestellt wird. Da sind wir mitten in den Planungen drinnen.“

Song Contest: „Es gibt noch Zimmer“

Wie viel der Song Contest der Stadt bringen werde, könne noch nicht seriös gesagt werden, meint Kettner. Die Wirtschaftskammer geht von 15.000 zusätzlichen Nächtigungen aus. „Da kann ich jetzt nicht sagen, wie realistisch das ist. Wir gehen davon aus, dass Wien zu dem Zeitpunkt ohnehin gut gebucht ist.“ Der Umsatzeffekt werde aber nicht so hoch wie bei der Fußball-EM sein, schätzt Kettner. Derzeit gebe es noch Zimmer für den Mai 2015.

Kettner warnt auch vor einer "überbordenden Goldgräberstimmung bei den Hoteliers, was die Zimmerpreise betrifft. „Weil die Erfahrung zeigt schon auch, dass man oft mit einer großen Euphorie reingeht, sich gewisse Preise aber am Ende des Tages nicht realisieren lassen. Ich vertraue da aufs Augenmaß der Hoteliers.“

Wo das Eurovision Village hinkommt, sei eine Entscheidung des ORF. Kettner mache sich „keine großen Sorgen“, dass am möglichen Standort auf der Kaiserwiese im Prater nichts los sein könnte. „Aber wir feiern kommendes Jahr auch 150 Jahre Ringstraße, also freuen wir uns auch, wenn es zum Beispiel der Heldenplatz wird.“ Derzeit laufen die Verhandlungen zwischen der Stadt und dem ORF.

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