Kinder: Jeder fünfte Unfall am Schulweg

Im Vorjahr sind 99 Kinder auf dem Schulweg in Wien verletzt worden. Insgesamt passierte jeder fünfte Verkehrsunfall eines Kindes am Schulweg. Der VCÖ empfiehlt Eltern von Kindern unter 12 Jahren daher, in den Ferien mit ihnen zu üben.

In einer Woche beginnt in Wien für rund 225.000 Kinder die Schule. Davon gehen rund 65.000 Kinder in die Volksschule, rund 16.600 Kinder werden ihren ersten Schultag haben. Am Weg zur Schule passierten im Vorjahr in Wien 93 Verkehrsunfälle, um elf mehr als im Jahr 2012, macht der VCÖ aufmerksam. Im Vorjahr wurden 99 Kinder verletzt, es gab keinen tödlichen Schulwegunfall.

Urbanek: „Nicht den kürzesten Weg wählen“

„Im Vergleich zu den Wegen, die Kinder in der Freizeit zurücklegen, sind Schulwege sicherer. Sie ermöglichen den Kindern, in einem relativ geschützten Umfeld das richtige Verhalten im Straßenverkehr zu lernen“, so VCÖ-Expertin Bettina Urbanek.

Eltern, die ihr Kind mit dem Auto zur Schule bringen, nehmen dem Kind die Chance, diese für ihre Verkehrssicherheit wichtigen Erfahrungen zu sammeln. Auf Schulwegen gibt es Schülerlotsen, die Aufmerksamkeit der Autofahrer ist zu Schulbeginnzeiten höher, und darüber hinaus wurden in den vergangenen Jahren auf Schulwegen viele Gefahrenquellen beseitigt.

Der VCÖ rät Eltern von Kindern bis zum 12. Lebensjahr noch jetzt in den Ferien den Schulweg zu üben. Bei Schulanfängern und beim Wechsel von der Volksschule in die Mittelschule ist es wichtig, noch in den Ferien den besten Schulweg zu eruieren. „Oft führen viele Wege in die Schule. Es sollte nicht der kürzeste, sondern der für das Kind beste Weg gewählt werden“, betont Urbanek.

Sichtfeld ist bei Kindern eingeschränkt

Der VCÖ hat für Eltern eine Checkliste erstellt, die es erleichtert, einen sicheren Schulweg zu eruieren. Wichtig ist, den Schulweg aus der Perspektive des Kindes zu betrachten. Hindernisse oder parkende Autos, über die Erwachsene leicht hinwegblicken, können Kindern die Sicht leicht verstellen.

Der VCÖ weist darauf hin, dass Kinder erst ab etwa dem 9. Lebensjahr Entfernungen richtig abschätzen können, das Abschätzen von Geschwindigkeit ist erst danach möglich. Das Sichtfeld ist erst ab dem 12. Lebensjahr voll entwickelt, weshalb vorher das seitliche Herannahen von Autos nur begrenzt wahrgenommen werden kann.

Bewegung führt zu mehr Konzentration

„Am Anfang kostet es etwas mehr Zeit, das Kind zu Fuß, mit Tretroller oder in Kombination mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule zu begleiten als es mit dem Auto zur Schule zu chauffieren. Aber diese Zeit ist das Wohl des Kindes auf jeden Fall wert“, betont Urbanek.

Zudem ist der Schulweg für Kinder die Chance, auf einen Teil ihrer täglichen Portion Bewegung zu kommen. Bewegungsmangel ist gerade bei Kindern, aber auch bei Jugendlichen ein zunehmendes Problem. Eine Studie der WHO kam zum Ergebnis, dass Kinder, die zu Fuß zur Schule kommen wacher, damit konzentrierter und auch weniger aggressiv sind, als jene, die mit dem Auto zur Schule gebracht werden.

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