„Bordell-Busse“: Polizei machtlos

Seit längerem sorgen in Wien Kleinbusse, auf denen für ein Laufhaus geworben wird, für Aufregung. Die Busse mit ungarischem Kennzeichen werden mit Strafzetteln und Krallen bestückt, aber da die Strafen bezahlt werden, sind die Beamten machtlos.

Aufregung um "Bordell-Busse"

ORF

Busse sorgen für Aufregung

Die Kleinbusse sollen für das Laufhaus „Residenz TerminPornBabes“ Werbung machen. Dazu werden sie überall in der Stadt geparkt. Abgebildet sind auf den Bussen spärlich bekleidete Frauen in eindeutigen Posen. Die „Residenz“ in Wien liegt neben dem Rathaus und ist rund 1.000 Quadratmeter groß. Die Sexarbeiterinnen werden auf der Homepage als „Babes“ bezeichnet.

Die geparkten Busse sorgten bereits für Aufregung in der Stadt - sowohl bei der Bevölkerung als auch bei Touristen. „Es gehört hier nicht her“, sagte ein Passant gegenüber der ORF-Sendung „heute mittag“. „Nett ist es nicht, wenn die Kinder das sehen. Ich finde es unnötig“, so eine Passantin. „Werbung macht ja heute jeder. Und die machen Werbung für ihr Geschäft“, meinte ein Fiaker.

Polizei: „Der Zulassungsbesitzer bezahlt Strafbeträge“

Die Busse mit ungarischem Kennzeichen werden regelmäßig mit Strafzetteln versehen und mittels Krallen am Wegfahren gehindert. Doch die Strafen werden bezahlt, und damit seien der Polizei die Hände gebunden, sagte Sprecher Thomas Keiblinger. „Der Zulassungsbesitzer bezahlt die Strafbeträge. Dann bleiben die Fahrzeuge auf der Straße“, so Keiblinger gegenüber „heute mittag“. Gesetzlich gebe es keine Möglichkeiten, dagegen vorzugehen.

TV-Hinweis

„heute mittag“ hat mit der Polizei über die umstrittene Werbung gesprochen. Den Beitrag können Sie in der TVthek nachsehen.

Der Betreiber des Laufhauses meinte, dass „90 Prozent der Bevölkerung die Busse tolerieren“, nur eine kleine Gruppe sei dagegen, und die mache „einen Riesenwirbel“. Außerdem würde er alle Strafen bezahlen, und damit erhalte die Stadt Wien Geld - und er eben Werbung.