Wiener Ärztin als Gesundheitsministerin

Mit Sabine Oberhauser (SPÖ) ist eine Ärztin neue Gesundheitsministerin. Die bisherige ÖGB-Vizechefin sitzt seit 2006 im Nationalrat. Die Personalrochade hatte der Tod von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ) ausgelöst.

Mit Oberhauser kam eine Kinderärztin bzw. Neonatoligin und ausgebildete Allgemeinmedizinerin ins Gesundheitsministerium. Darüber hinaus ließ sie sich auch als Krankenhausmanagerin schulen. Die von ihrem Vorgänger Alois Stöger (SPÖ) auf den Weg gebrachten Reformen setzte sie als Gesundheitssprecherin im Parlament in der vorigen Legislaturperiode um.

Sabine Oberhauser wird neue Gesundheitsministerin

APA/Helmut Fohringer

Sabine Oberhauser wird neue Gesundheitsministerin

Viele Veränderungen im Gesundheitsbereich tragen auch ihre Handschrift als Verhandlerin im Nationalrat mit. Sie fiel dabei unter anderem bei ihrem Kampf für schärfere Rauchergesetze auf. Das überraschte insofern, als sie damals selbst noch zur Zigarette griff. Seit dem Vorjahr ist Oberhauser im Parlament nicht mehr Gesundheits-, sondern Sozialsprecherin der SPÖ.

Seit 2009 ÖGB-Vizechefin

Kein Nachteil für ihren Ministerposten wird wohl auch Oberhausers Engagement als Gewerkschafterin sein, das sie 1988 als freigestellte Personalvertreterin begann. Sie war damals die erste Ärztin, die sich entschied, sich ausschließlich der Vertretung der Interessen der angestellten Ärzte zu widmen. Von der Gewerkschaftsarbeit über die Standespolitik in der Ärztekammer führte der Weg schließlich 2006 als Abgeordnete ins Parlament. Der Kampf für die Arbeitnehmerrechte blieb für sie aber immer „ein Herzstück“ ihrer politischen Arbeit, wie sie selbst betont.

2009 wurde Oberhauser dann - wieder als erste Ärztin - zur Vizepräsidentin des ÖGB gewählt. Seit 2013 ist sie auch Frauenvorsitzende im Gewerkschaftsbund. Diese Posten hat sie nun ruhend gestellt. Auch frauenpolitisch engagiert sich Oberhauser. Seit 2004 ist sie Mitglied des Vereins der Wiener Frauenhäuser, bis 2006 war sie Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings und Vorstandsmitglied der European Womens’s Lobby.

Die am 30. August 1963 geborene Wienerin ist mit dem Radiologen Gerold Oberhauser verheiratet. Ihre beiden Töchter Sophie und Franzi kamen unmittelbar nach ihrem Medizinstudium 1987 bzw. 1990 zur Welt. Erst dann startete Oberhauser ihre berufliche Karriere als Ärztin.

"Gesunde Erwachsene von morgen“

Bei ihrer Nominierung blickte Oberhauser auf ihre beruflichen Anfänge zurück, als sie „Nachtkastln putzte“. Aus dieser Zeit wisse sie, dass für Patienten Zeit und Zuwendung das Wichtigste ist. Sie wolle daher dafür sorgen, dass das medizinische Personal von der Bürokratie entlastet wird. Auch geht es Oberhauser darum, aus „den Kindern von heute gesunde Erwachsene von morgen“ zu machen.

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