Ein Ausstellungsherbst voller Höhepunkte

Es ist der Höhepunkt des Wiener Ausstellungsherbstes: Das KHM lädt ab Ende Oktober zur großen Diego Velázquez-Schau. Mit Monet, Miro, Toulouse-Lautrec und Giacometti sowie Arnulf Rainer und Karl Prantl ist auch die Konkurrenz prominent.

Von Velázquez (1599-1660) besitzt das KHM einige der berühmten Infanten- und Infantinnen-Bilder. Dank prominenter Leihgeber wie dem Prado, der National Gallery in London oder dem Metropolitan Museum in New York werden nicht nur die Porträts mit Gemälden weiterer Genres - Küchenstillleben, religiösen Themen, Mythologien und Historien - ergänzt, sondern auch einige weitere Hauptwerke des Malers wie der Rückenakt der „Rokeby Venus“, die „Anbetung der Könige“ oder „Don Juan de Austria“ zum ersten Mal in Wien gezeigt.

Bild von Velazquez

KHM/The National Gallery, London

Die „Rokeby Venus“ ist nur eines von zahlreichen Werken von Velazquez, die erstmals in Wien zu sehen sein werden

Rainer-Retrospektive in der Albertina

Arnulf Rainer macht ab 3. September den Auftakt zur Herbstsaison der Albertina. Anlässlich seines 85. Geburtstages am 8. Dezember wird der mit seinen Übermalungen international gefeierte Kunststar mit einer 120 Werke umfassenden Retrospektive gewürdigt, in der wesentliche Stationen seines Schaffens mit Schlüsselwerken präsentiert werden.

„Rainers intensive Suche nach neuen künstlerischen Wegen wie auch seine faszinierenden Strategien und experimentelle Vorgehensweise machen ihn zu einem der einflussreichsten lebenden Künstler der Gegenwart“, heißt es aus dem Haus, das ab 12. September seine Surrealismus-Serie mit dem Katalanen Joan Miró fortsetzt: „Von der Erde zum Himmel“ umfasst rund 100 Gemälde, Papierarbeiten und Objekte und zeichnet den gedanklichen und handwerklichen Weg des Künstlers nach. Ab 17. Oktober wird der 2010 verstorbene österreichische Bildhauer Karl Prantl mit einer Ausstellung gewürdigt.

Bild von Arnulf Rainer

Albertina

Die Albertina widmet Arnulf Rainer eine Retrospektive

Leopold Museum präsentiert Giacometti

Das Leopold Museum präsentiert ab 17. Oktober Alberto Giacometti als „Pionier der Moderne“. Gezeigt werden Skulpturen, Gemälde und Zeichnungen sowie ausgewählte Werke von Weggefährten wie Rene Magritte oder Max Ernst. Zehn Monate nach seinem 85. Geburtstag erhält Arik Brauer ab 14. November eine umfassende Retrospektive. Über 120 Gemälde sowie Zeichnungen, Skulpturen, Keramik, Gobelins, Buchillustrationen, Filmausschnitte, Bücher, Schallplatten und Architektur-Entwürfe sollen die Vielseitigkeit dieses Hauptvertreters der Wiener Schule des Phantastischen Realismus unterstreichen.

Das Bank Austria Kunstforum zeigt ab 16. Oktober unter dem Titel „Der Weg in die Moderne“ aus Anlass des 150. Geburtstags von Henri de Toulouse-Lautrec die erste umfassende Retrospektive des Künstlers in Österreich. Neben den großen Plakaten für die Vergnügungslokale des Montmartre sollen in der von Evelyn Benesch kuratierten Schau mit Gemälden in gedeckten Farben und Zeichnungen mit Feder und Stift „neue Aspekte zu einem der großen Protagonisten zu Beginn der Moderne“ beleuchtet werden.

Cosima von Bonin im mumok

Ab 4. Oktober präsentiert das mumok die bisher umfassendste Ausstellung der 1962 in Mombasa geborenen deutschen Künstlerin Cosima von Bonin in Österreich. Über 100 Exponate sollen einen großen Überblick über ihr Werk bieten - von den künstlerischen Anfängen in den frühen 1990er-Jahren über die jüngeren, bühnenhaft inszenierten Installationen bis hin zu eigens für Wien entwickelten Arbeiten. Ab 18. Oktober bietet Jenni Tischer einen „installativen Parcours, in dem die Formensprache minimalistischer Skulptur auf die Geschichte und Praxis textilen Arbeitens trifft“.

Installationsansicht Cosima von Bonin

Bob Goedewagen/Galerie Buchholz, Berlin, Cologne

Installationsansicht Cosima von Bonin

In der Kunsthalle Wien rufen Amira Gad und Nicolaus Schafhausen ab 1. Oktober „Blue Times“ aus: „Blau ist die Farbe der Romantik, und auch der Blues leitet seine melancholische Färbung von ihr ab. Die Ausstellung zeigt insofern mehr als ein Farbspektrum auf und geht in Kunstwerken aus Moderne und Gegenwart der Frage nach, wie eine Farbe, die einst das Heilige und Herrschaftliche verkörperte, zum Symbol von Freiheit geworden ist“, heißt es im Pressetext.

Der Kulturherbst wird heiß

Die Secession zeigt ab 11. September großformatige Skulpturen und Zeichnungen der in Syrien geborenen und in den USA aufgewachsenen Bildhauerin Diana Al-Hadid, das Künstlerhaus setzt in der Ausstellung „Inspiration Textil“ ab 12. September Tribal Art in einen Dialog mit zeitgenössischer Textilkunst. Das Kunsthaus Wien widmet dem verstorbenen amerikanischen Künstlerpaar Lillian Bassman und Paul Himmel ab 16. Oktober eine umfassende Retrospektive und zeigt „Zwei Leben für die Fotografie“. Die Fotografie prägt auch den Monat November: Das Fotofestival „Eyes On - Monat der Fotografie Wien“ versammelt insgesamt 175 Ausstellungen und ein umfangreiches Begleitprogramm unter seinem Label.

Der Kulturherbst sollte jeden Geschmack bedienen. Von Lady Gaga bis zu mehreren Königinnen der Nacht, über Buchneuerscheinungen am laufenden Band bis zu Blockbustern im Kino und Ausstellungsbereich - quer durch alle Bundesländer ist die Bandbreite des Programms heuer ganz besonders groß - mehr dazu in news.ORF.at.

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