Touristenbusse: Neue Route in Aussicht

Der Streit über die Touristenbusse in Leopoldstadt geht weiter: Die Busbetreiber haben angeboten, die Route im Karmeliterviertel etwas zu ändern. Die Bürgerinitiative ist damit nicht zufrieden und verlangt weiter ein Busfahrverbot.

Bei dem Vermittlungsversuch waren die Betreiber der „Vereinigten Sightseeing-Busse“ erstmals dabei. Das verlangte Fahrverbot im zweiten Bezirk lehnen sie ab. Sie können sich aber vorstellen, die Route zu ändern. Die Busse würden dann nicht mehr durch die Malzgasse, sondern über die Taborstraße und die Kleine Sperlgasse fahren.

Für die Bürgerinitiative „Pro Karmeliterviertel“ ist das zu wenig. Sie ist der Meinung, dass die Route sowieso auf Anordnung der Landespolizeidirektion geändert werden müsse. In der Malzgasse wären nämlich die jüdischen Einrichtungen durch die Doppelstockbusse gefährdet.

Touristenbus in Wien-Leopoldstadt

ORF

Touristenbus im Karmeliterviertel

Busstation wird zum Praterstern verlegt

Die Initiative möchte weiterhin die Touristenbusse aus dem zweiten Bezirk verbannen und schließt Straßenblockaden nicht aus. Eine leichte Entspannung sieht sie aber, denn Bezirksvorsteher Karlheinz Hora (SPÖ) habe angekündigt, die Station für die Touristenbusse vom Augarten zum Praterstern zu verlegen.

1.200 Anrainer gegen Touristenbusse

Nachdem die Sightseeingbusse aus der Innenstadt verbannt wurden, kurven sie in den engen Gassen des Karmeliterviertels. 1.200 Anrainer haben bis jetzt dagegen unterschrieben, sagt Verena Buxbaum von der Bürgerinitiative Pro Karmeliterviertel.

Sie geht davon aus, dass ihre Forderungen von der Stadt erfüllt werden: „Touristenbusse raus aus dem Karmeliterviertel und Busfahrverbot mit Ausnahme des gemeinnützigen öffentlichen Verkehrs.“

Bei dem Runden Tisch dabei war diesmal auch die Wiener Wirtschaftskammer. Dass sie die Busse bisher verteidigt, versteht Buxbaum nicht: „Die Wirtschaftskammer sollte auch die Wirtschaftstreibenden hier vor Ort vertreten. Die sprechen sich zu einer großen Zahl gegen die Touristenbusse aus.“

Buxbaum: „Leere Busse fahren durch enge Gassen“

Im Mai hatten die Anrainer kritisiert, dass die Hop-on-Hop-off-Busse alle zehn Minuten Großteils leer durch die engen Gassen fahren würden. „Die schauen sich hier nicht die Gegend an, das ist ein bisschen Lokalkolorit anschauen mit den Kopfhörern und dann fahren sie weiter zu den richtigen Sehenswürdigkeiten", sagte die Verena Buxbaum damals - mehr dazu in Touristenbusse nerven Leopoldstädter.