Wiener Gastronomie gegen Rauchverbot

Die neue Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) hat die Debatte um ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie neu entfacht. Sie will dies in fünf Jahren durchsetzen. Die Wiener Gastronomie hat damit naturgemäß wenig Freude.

Die Betriebe haben viel Geld investiert, um Nichtraucher zu schützen, so Willy Turecek, Obmann der Sparte Gastronomie der Wiener Wirtschaftskammer. Jeder Gast in Wien könne ohnehin entscheiden, ob er in ein Raucher- oder Nichtraucherlokal gehen möchte. „Es gibt in Wien reine Nichtraucherlokale, es gibt gemischte Lokale und die Lokale unter 50 Quadratmeter können es sich aussuchen. Aber generell besteht ein Rauchverbot“, so Turecek.

Der Obmann der Sparte Tourismus, Josef Bitzinger, ergänzt: „Wenn Rauchen so schädlich ist, dann muss sich der Staat etwas überlegen, dass man generell das Rauchen verbietet. Aber man darf nicht einer Branche die gesamte Verantwortung aufladen.“ Es sei nicht Aufgabe der Gastronomie, die Gäste zu erziehen, so Bitzinger weiter. Man würde den Gästen auch nicht vorschreiben, was sie von der Speisekarte wählen sollen.

Sabine Oberhauser wird neue Gesundheitsministerin

APA/Helmut Fohringer

Oberhauser will zwecks Rauchverbot Gespräche mit der Gastronomie führen

Völliges Rauchverbot in fünf Jahren

Anstoß der Diskussion war ein Interview der neuen Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser in der ZIB2 am Montag. Oberhauser tritt für ein völliges Rauchverbot in der Gastronomie ein. Sie wolle nun Gespräche mit der Wirtschaft führen, in den nächsten fünf Jahren wolle sie ein absolutes Rauchverbot haben - mehr dazu in Wiener Ärztin als Gesundheitsministerin (wien.ORF.at; 25.8.2014).

TV-Hinweis:

Das ZIB2-Interview von Sabine Oberhauser (SPÖ) können Sie in der „ORF TVthek“ nachsehen.

Auch ihr Vorgänger, Alois Stöger (SPÖ), setzte sich für ein komplettes Rauchverbot für die Gastronomie ein. Auch die Ärztekammer verfolgt seit langem dieses Ziel und verweist auf Studien, wonach die Jugendlichen dadurch um 50 Prozent weniger rauchen würden. Weniger um die Lokalgäste als um die dem Qualm ausgesetzte Kellner geht es dem Wiener Nikotin-Institut. Dort glaubt man, dass sich die Diskussion langfristig sowieso über den Arbeiterschutz lösen wird.

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