Stadtschulrat: Häupl traf FPÖ-Krauss

Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl (SPÖ) lehnt den von der FPÖ als ihren Stellvertreter nominierten Maximilian Krauss ab. Die Entscheidung liegt bei Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ). Er führte am Mittwoch ein Gespräch mit Krauss.

Bei dem Treffen am Mittwochnachmittag wurde vereinbart, dass es ein weiteres Gespräch in dieser Causa geben werde. Geplant ist eine Unterredung zwischen Häupl und FPÖ-Klubchef Johann Gudenus. Details zum Verlauf des Gesprächs zwischen Häupl und Krauss wurden nicht bekanntgegeben. Das Treffen war als Vieraugengespräch angesetzt - und über Inhalte solcher Gespräche gebe es keine Informationen, betonte das Büro des Bürgermeisters.

Brandsteidl gegen „Funktionen für Rassisten“

Die Nominierung von Krauss stößt bei der amtsführenden Präsidentin Susanne Brandsteidl (SPÖ) auf wenig Begeisterung: „Ich halte es für unvorstellbar, dass Rassisten Funktionen übernehmen, egal wo“, erklärte sie am Mittwoch. Gleichzeitig bekräftigte sie, dass der Vizepräsident nicht ihr Stellvertreter sei: „Seine Aufgabe ist die politische Kontrolle.“

„Rassismus sei dumm. Ich pflichte ihr bei, dass das im Stadtschulrat nichts verloren hat“, sagte Krauss dazu gegenüber „Wien heute“. Auch die „Ausgrenzung politisch Andersdenkender“ habe im Stadtschulrat nichts verloren, sagte Krauss. „Deswegen sollte sie gerade anhand der katastrophalen Ergebnisse im Bildungssystem die Zusammenarbeit suchen und nicht versuchen, zu diffamieren.“

Noch keine Entscheidung von Häupl

Auch Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) hatte sich zuletzt skeptisch über Krauss geäußert. Dass dieser etwa die chemische Kastration von Kinderschändern gefordert habe, sei „ein Wahnsinn", befand Häupl. Die Entscheidung, ob der FP-Vertreter tatsächlich bestellt wird, obliegt ihm."Ich bin überzeugt, dass der Herr Landeshauptmann eine kluge Entscheidung treffen wird“, zeigte sich Brandsteidl zuversichtlich. Eine fixe Entscheidung gab es am Mittwoch noch nicht.

Bisher gab Häupl außerdem nicht zu verstehen, dass er den Jungpolitiker ablehnen werde. Stattdessen kündigte er an, den bisherigen Amtsinhaber Helmut Günther in der Funktion belassen zu wollen. Dieser hat jedoch inzwischen seine Demission eingereicht, da er in den Gemeinderat zurückkehrt. Theoretisch könnte Günther sowohl Abgeordneter und Stadtschulratsvizepräsident sein. Er sei jedoch gegen Ämterkumulierung, hatte er zuletzt versichert.

Schülervertreter mobilisieren gegen Krauss

Unterdessen mobilisieren auch Schüler-Vertreter gegen den FPÖ-Kandidaten. Für 18. September wird via Facebook zu einer Demo aufgerufen. Die aus Schülern bzw. Maturanten bestehende Gruppe hat auch einen offenen Brief an Bürgermeister Michael Häupl verschickt.

Auch Vertreter von Schüler- und Jugendorganisationen sowie die Menschenrechtsorganisation SOS Mitmensch haben ein gemeinsames Schreiben verfasst. Häupl wird in diesem aufgefordert, „niemanden in den Stadtschulrat zu bestellen, der Kinder und Jugendliche nach Herkunft, Hautfarbe, Religion, Geschlecht oder sexueller Orientierung auseinanderdividiert oder Hass gegen Bevölkerungsgruppen aufgrund deren Herkunft, Hautfarbe, Religion, Geschlecht oder sexuellen Orientierung schürt“.

Links: