Taxler machen gegen Uber mobil

Die Wiener Taxifahrer fordern die Wirtschaftskammer dazu auf, das umstrittene Geschäftsmodell des Fahrdienstvermittlers Uber zu verbieten. In Deutschland wurde Uber bereits erfolgreich geklagt und muss seine Dienste vorerst einstellen.

„Wir dürfen nicht zulassen, dass Wiens Taxiunternehmer überrollt werden“, so Gökhan Keskin, stellvertretender Obmann der Fachgruppe Beförderungsgewerbe in der Wirtschaftskammer Wien. Keskin, der auch Vorsitzender der Fachgruppe Taxi- und Mietwagen im Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband Wien (SWV) ist, wirft Uber vor, Fahrgäste an selbstständige Fahrer sowie Privatpersonen ohne Gewerbeberechtigung zu Dumpingpreisen zu vermitteln.

Keskin: „Gefahr für Fahrgäste“

„Das ist nicht nur eine Bedrohung für das heimische Taxigewerbe, sondern auch für die Wiener Fahrgäste. Diese nehmen mit jeder Fahrt in einer rechtlichen Grauzone Platz, die beispielsweise im Falle eines Unfalls im rechtlichen Niemandsland endet“, so Keskin. Er fordert die Wirtschaftskammer Wien auf, „dieser Geschäftspraxis einen Riegel vorzuschieben“. Keskin verweist auch auf einen aktuellen Gerichtsbeschluss, wonach Uber seine Leistungen in Deutschland vorerst nicht mehr anbieten darf.

Eine Klage sei auch in Österreich vorstellbar. „Wenn hier illegal gehandelt wird, dann werden wir alle rechtlichen Schritte prüfen und so rasch wie möglich unternehmen“, meinte Christian Gerzabek, der Chef der Wiener Taxiinnung, gegenüber wien.ORF.at. „Es geht uns dabei nicht um die Verhinderung von Konkurrenz oder etwas Neuem, sondern darum, dass sich alle an die gleichen und fairen Spielregeln halten.“

Uber: „Alle Auflagen werden erfüllt“

Uber hatte sich schon am Dienstag in die Diskussion eingeschaltet und gemeint, dass er bei seinen Angeboten UberBLACK und uberX mit voll lizenzierten Mietwagenfirmen in Wien, die bereits seit vielen Jahren in ihrem Geschäft tätig sind, kooperieren würde. „Sie erfüllen alle gesetzlich erforderlichen Auflagen, das inkludiert selbstverständlich auch den Versicherungsschutz für Fahrer und Fahrgäste“, hieß es in einer Aussendung.

Geschäftsmodell in Deutschland verboten

Gegen das in Frankfurt verhängte Gerichtsurteil, wonach Uber seine Leistungen in Deutschland vorerst nicht mehr anbieten darf, will der Fahrdienstvermittler kämpfen. „Wir werden die Entscheidung angreifen und unsere Rechte mit Nachdruck und auf das Äußerste verteidigen“, teilte Uber am Dienstag mit. Das Landgericht Frankfurt/Main hatte in einem Eilverfahren eine entsprechende einstweilige Verfügung erlassen.

Ohne eine offizielle Genehmigung nach dem Personenbeförderungsgesetz dürfe das Unternehmen keine Fahrgäste mehr über seine App Uber und den Dienst UberPop befördern, ordnete das Gericht an. Als Klägerin war die Taxi Deutschland Servicegesellschaft für Taxizentralen vor Gericht gezogen, die in Deutschland auch eine Smartphone-App anbietet.

Mehr Konkurrenz in Wien

Uber bietet seit August seine Economy-Schiene in der Stadt an. Per App können Kunden einen Wagen anfordern. Der Preis liegt laut Uber rund 25 Prozent unter den Taxigebühren - mehr dazu in Taxikonkurrent Uber baut Angebot aus (wien.ORF.at; 27.8.2014).

Links: