Dschihadisten wollten „auf Urlaub fahren“

Neun mutmaßliche Dschihadisten sind in Wien derzeit inhaftiert, einer in Strafhaft, acht in Untersuchungshaft, die jetzt um einen Monat verlängert wurde. Sie sind nicht geständig und sprechen davon, dass sie auf Urlaub fahren wollten, berichtet „Die Presse“.

Die neun mutmaßlichen Dschihadisten wurden im August in Kärnten und im Burgenland festgenommen, als sie Österreich verlassen wollten. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen der Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung.

U-Haft um einen Monat verlängert

Die Verdächtigen sollen auf dem Weg nach Syrien gewesen sein, um sich der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) anzuschließen. Wegen Flucht-, Verdunkelungs- und Tatbegehungsgefahr wurde gegen die Personen - vorwiegend Flüchtlinge aus Tschetschenien - die Untersuchungshaft verhängt, die jetzt um einen Monat verlängert wurde, wie „Die Presse“ berichtet - mehr dazu in Vier „Dschihadisten“ in U-Haft und in Fünf weitere „Dschihadisten“ in U-Haft.

Einer der Festgenommenen sitzt mittlerweile in Strafhaft, weil er noch eine frühere Freiheitsstrafe absitzen muss. Die anderen unterliegen einem Kontaktverbot und wurden dem Vernehmen nach auf mehrere Gefängnisse aufgeteilt.

Nur ein Verdächtiger geständig

Unter den Verdächtigen befindet sich laut „Presse“ eine 19-jährige Frau aus Tschetschenien, die in Mariahilf aufwuchs und laut eigenen Angaben im vierten Monat schwanger ist. Sie sagt, dass sie mit ihrem Mann, der ebenfalls in U-Haft sitzt, nach Italien oder Griechenland auf Urlaub fahren wollte.

Auch die anderen Verdächtigen sollen sich mit Urlaubsfahrten rechtfertigen. Nur einer der Inhaftierten gesteht, dass er schon früher Fahrten nach Syrien unternahm und auch jetzt neue Fahrten organisieren wollte. Die anderen schlossen sich diesem Geständnis aber nicht an, wie „Die Presse“ berichtet.

Stadtschulrat ruft zu Sensibilität auf

Der Dschihad-Hype dürfte längst auch Wien erreicht haben. Die Terrormiliz nutzt moderne Kommunikationsmittel, um junge Männer und Frauen für den Kampf in Syrien und im Irak anzuwerben. Beliebte Treffpunkte in Wien sollen etwa die Donauinsel, die Simmeringer Hauptstraße und die Jägerstraße sein - mehr dazu in Terrormiliz IS: Wien hat aktive Szene.

Auch an Schulen sollen Jugendliche neuerdings von Extremisten verstärkt angesprochen werden. Der Stadtschulrat rief Lehrer daher auf, dass sie mutmaßliche Fälle von Dschihadismus melden sollen - mehr dazu in Rekrutierung: Moschee wehrt sich.

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