Tod von Schülerin in Syrien unbestätigt

Weiter unklar ist das Schicksal einer Wiener Schülerin, die nach Syrien gereist sein soll, um im Bürgerkrieg zu kämpfen. Laut „Salzburger Nachrichten“ soll sie getötet worden sein. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) kann das noch nicht bestätigen.

Bei einer Pressekonferenz am Montagvormittag betonte Mikl-Leitner, dass es in so einem Fall klare Fakten brauche, um eine entsprechende Auskunft geben zu können. Alexander Marakovits, Sprecher des Innenministeriums, hatte am Sonntagabend gesagt, dass man zwar über entsprechende Informationen verfüge, aber nicht mit letzter Gewissheit sagen könne, ob diese stimmen.

„Aber die Eltern wurden informiert, dass ihre Tochter tot sein könnte“, so Marakovits gegenüber den „Salzburger Nachrichten“ (Montag-Ausgabe). Auch Konrad Kogler, der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, bestätigte in der ORF-Sendung „im Zentrum“ am Sonntagabend entsprechende Gerüchte, die man aber derzeit nicht verifizieren könne.

Mädchen

Interpol

Mit diesen Bildern sucht Interpol die beiden Mädchen aus Wien

Gerücht in Sozialen Netzwerken

Laut „Salzburger Nachrichten“ stammt das Gerücht zum Tod eines der beiden Mädchen aus Sozialen Netzwerken. Auch jene beiden Wienerinnen, die vergangene Woche von der Polizei in Graz auf dem Weg nach Syrien gestoppt worden waren, sollen von dem Tod des Mädchens erzählt haben - mehr dazu in Wiener Schülerinnen von Dschihad abgehalten.

TV-Hinweis

„Im Zentrum“ zum Thema „Dschihad – Die Terrorangst kehrt zurück“ zum Nachsehen in tvthek.ORF.at

Die Beweggründe der zwei bosnischstämmigen Mädchen im Alter von 15 und 16 Jahren sind nach wie vor unklar. Im April brachen sie nach Syrien auf - mehr dazu in Syrien: Wiener Mädchen ziehen in Bürgerkrieg. In einem Abschiedsbrief an ihre Familien heißt es: „Wir sind auf dem richtigen Weg. Wir gehen nach Syrien, kämpfen für den Islam. Wir sehen uns im Paradies.“

Vor ihrer Abreise sollen sie Kontakt zu tschetschenischen Jugendlichen gehabt und eine Moschee im zweiten Wiener Gemeindebezirk besucht haben. Aus Syrien selbst meldeten sich die Teenager nach ihrer Ausreise über die Türkei häufig über Soziale Netzwerke - mehr dazu in Verschwundene Mädchen haben sich gemeldet. Die Mädchen wuchsen im selben Wohnhaus in Wien-Favoriten auf.

Rund 20 Österreicher getötet

Bisher haben sich 142 Personen aus Österreich auf den Weg in Länder wie Syrien, den Irak und Afghanistan gemacht, um dort als Dschihadisten zu kämpfen. Vor allem mit den Erfolgen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ist der Zustrom aus Österreich stärker geworden - mehr dazu in Wie der Dschihad Jugendliche anzieht.

Vor allem junge Mädchen würden gezielt in die „Dschihad-Regionen“ gelockt, indem ihnen dort das Paradies versprochen werde, sagte Innenministeriumssprecher Marakovits gegenüber ORF.at. Einmal in Syrien, sei eine Rückkehr - selbst bei gutem Willen - für die Mädchen nur noch sehr schwer bis „gar nicht mehr“ möglich. Sie seien für die Sicherheitsbehörden daher die wahren Opfer. Zudem seien rund 20 der 142 registrierten Dschihadisten bei Kämpfen im Ausland mittlerweile getötet worden.

Junge IS-Fans in Wien

Im Wiener Jugendzentrum Back Bone treffen sich im gleichnamigen Verein einmal pro Woche 30 muslimische Jugendliche. Manche fühlen sich von den Grausamkeiten der Terrormiliz Islamischer Staat nicht völlig abgestoßen. Einzelne überlegen sogar, selbst in Syrien zu kämpfen - mehr dazu in oe1.ORF.at.

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