Neue Angebote für ältere Arbeitslose in Wien

Das AMS Wien stellt die Jobsuche für Arbeitslose über 50 auf neue Beine, denn die Zahl der älteren Arbeitslosen steigt ständig. Die Schulungen werden durch individuelle Angebote ersetzt. Jährlich sollen rund 30 Mio. Euro investiert werden.

Für den Bereich der beratenden und begleitenden Unterstützung wurde das „Zentrum für Kompetenz und Erfahrung“ vom AMS Wien ins Leben gerufen. Dort können Arbeitslose ab 50 Jahren Beratung erhalten und ihre Kompetenzen abklären lassen. Parallel dazu unterstützt das Beratungsprogramm „Early Intervention“ bei individuellen Problemen und hilft, die nächsten Schritte zu planen.

Auch das sozialökonomische Beschäftigungsangebot für Ältere wurde stark ausgeweitet. So bietet das Projekt „Fabline“ Personen mit abgelehntem Antrag auf Invaliditätspension im Pflegewohnheim Leopoldstadt einen Arbeitsplatz. Höher qualifizierte Personen haben mit „Projektarbeit 50+“ die Möglichkeit, sich im Projektmanagement schulen zu lassen, um eigene Jobstrategien entwickeln zu können. Auch für Menschen, die kurz vor der Pension stehen, gibt es eigene Betreuungsangebote.

Förderung für Betriebe, die Ältere einstellen

Alle diese Einrichtungen und Angebote kosten in Summe knapp 20 Millionen Euro jährlich. „Wir rechnen damit, dass etwa 16.000 Menschen pro Jahr davon profitieren“, sagte Petra Draxl, Landesgeschäftsführerin des AMS Wien, am Montag bei einer Pressekonferenz. Zusätzlich gewährt das AMS Wien eine Unternehmensförderung für Betriebe, die Arbeitslose ab 50 Jahren einstellen. Drei Monate lang werden die gesamten Lohn- und Lohnnebenkosten refundiert. Insgesamt rechnet man hier mit Kosten von zehn Mio. Euro.

27.500 Arbeitslose über 50 in Wien

„In Wien gibt es 27.000 Arbeitslose oder in Schulung befindliche Personen der Gruppe 50 plus, die wir mit dem Programm erreichen wollen“, so Draxl. Erste Erfolge gebe es bereits: Bis Ende August konnten 11.600 Ältere in Wien wieder in den Arbeitsmarkt eingegliedert werden.

„Im Vergleich zu anderen Ländern haben wir eine geringe Arbeitslosenquote. National ist sie aber nicht zufriedenstellend. Darum sind Sonderprojekte für Personengruppen, die es besonders schwer haben, wieder einen Arbeitsplatz zu finden, wichtig“, sagte Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ).

Heuer werden österreichweit 100 Mio. Euro, davon 30 Mio. Euro in Wien, zur Förderung älterer arbeitsloser Menschen investiert. Bis zum Jahr 2016 sollen es 370 Mio. werden. Pro Jahr sollen 20.000 Personen einen Arbeitsplatz durch Eingliederungsbeihilfen oder Beschäftigung auf dem zweiten Arbeitsmarkt erhalten.

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