Song Contest: Ukraine nicht dabei

Die Ukraine verzichtet mehr als zehn Jahre nach dem Sieg der Popdiva Ruslana („Wild Dances“, 2004) beim Eurovision Song Contest 2015 in Wien auf eine Teilnahme. Der Grund dafür: Es fehlt am Geld. Die endgültige Teilnehmerliste soll im Jänner feststehen.

„Um es gut zu machen, fehlt uns einfach das Geld“, sagte der Direktor des Staatsfernsehens, Surab Alassanija, am Freitag einer in Kiew veröffentlichen Mitteilung zufolge. Die chronisch klamme Ex-Sowjetrepublik nehme eine Auszeit bis 2016.

Zudem hätten viele Künstler bereits im Vorfeld abgesagt, hieß es. „Das Geld könnte für wichtigere Bedürfnisse verwendet werden“, betonte der Produzent der Musikprogramme des Staatsfernsehens, Wlad Baginski. Seit der ersten Teilnahme der Ukraine am ESC 2003 kamen Vertreter der Ex-Sowjetrepublik viermal unter die ersten drei Plätze.

Monatelanges Blutvergießen

Die Ukraine wird seit Monaten von revolutionären Prozessen erschüttert. Im Februar stürzten in der Hauptstadt Kiew prowestliche Kräfte - unter ihnen auch Ruslana - den prorussischen Präsidenten Viktor Janukowitsch. Es kam zu Blutvergießen mit mehr als 100 Toten. Im April schließlich begann im Osten des Landes ein Bürgerkrieg mit bisher Tausenden Toten und Verletzten sowie Hunderttausenden Flüchtlingen.

Auch Türkei nicht in Wien dabei

Eigentlich wollte der türkische Rundfunk erst im September eine Entscheidung über der Eurovision Song Contest-Teilnahme in Wien treffen. Die Entscheidung fiel aber schon Ende August. Auch 2015 wird es keinen türkischen Song Contest-Beitrag geben. Die endgültige Teilnehmerliste des Song Contests 2015 soll dann im Jänner feststehen.

Slogan „Building Bridges“

Der Slogan für den „Eurovision Song Contest 2015“ lautet „Building Bridges“. Damit soll die von Conchita Wurst formulierte Botschaft „Toleranz über alle Grenzen hinweg“ beim größten TV-Unterhaltungsevent der Welt weitergeführt werden - mehr dazu in Song Contest: „Building Bridges“ als Leitmotiv.

Aber bevor in der Stadthalle Brücken gebaut werden können, stehen noch einige Adaptierungen an. Die European Broadcast Union (EBU) hat einen Anforderungskatalog geschickt. Demzufolge muss etwa ein Pressezentrum für 1.500 Journalisten eingerichtet und bei der Klimaanlage nachgebessert werden. Der zuständige Gemeinderatsausschuss gab die Finanzmittel frei, die die Stadthalle für den Song Contest braucht. Konkret geht es um knapp neun Millionen Euro - mehr dazu in Song Contest: Millionenzuschuss für Stadthalle.

Kartenverkauf startet im November

Conchita Wursts Sieg mit „Rise Like a Phoenix“ am 10. Mai 2014 in Kopenhagen holte den „Eurovision Song Contest“ nach 48 Jahren wieder nach Österreich. Die beiden Semifinale gehen am 19. und am 21. Mai und das große Finale am 23. Mai 2015 in der Wiener Stadthalle über die Bühne. Der Ticketverkauf für die drei Shows und jeweils zwei Generalproben startet Mitte November - mehr dazu in ESC: Warnung vor Ticket-Nepp (wien.ORF.at; 3.9.2014).

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