Sigmund Freud bekommt Stimme zurück

75 Jahre nach seinem Tod ist im Sigmund-Freud-Museum in einer Klanginstallation die einzige erhaltene Tonaufnahme des Erfinders der Psychoanalyse zu hören. Auch das Museumsschild wird zum Gedenken verhüllt.

Bei der Aufnahme handelt es sich um ein BBC-Interview, das Freud nach dessen Flucht aus Wien 1938 in England gegeben hatte. Die Stimme wird im Stiegenhaus von Freuds einstigem Wohnhaus in der Berggasse zu hören sein, wo sich heute das ihm gewidmete Museum befindet. Zusätzlich wird am Todestag das hoch aufragende Museumsschild mit der Aufschrift „FREUD“ verhüllt. Damit soll zusätzlich auf den Verlust aufmerksam gemacht werden, den die Vertreibung durch die Nazis und der Tod Freuds wie auch zahlloser anderer österreichischer Juden bedeutet hat.

Sigmund Freud starb am 23. September 1939 in London nach jahrzehntelanger Krebskrankheit an einer auf eigenen Wunsch verabreichten Überdosis Morphium.

Noch bis 30. September erinnert das Museum außerdem im öffentlichen Raum mit einer Ausstellung an Freuds Leistungen: Auf 16 City Lights und Litfaßsäulen finden sich „Versatzstücke“ aus Freuds Vita, seiner Arbeit sowie Querassoziationen zu bildender Kunst und Literatur, die über einen QR-Code in die digitale Ausstellung „Hidden Freud“ weiterführen - mehr dazu in Freud mit dem Handy entdecken.

21er Haus zeigt Werke mit Freud-Bezug

Am Freitag startete außerdem im 21er Haus die Schau „Sigmund Freud und das Spiel mit der Bürde der Repräsentation“ mit Werken aus der Sammlung des Belvedere und der Sigmund Freud Museum Contemporary Art Collection. Das 21er Haus hat die Ausstellung gemeinsam mit dem amerikanischen Konzeptkünstler Joseph Kosuth realisiert.

TV-Hinweis:
Die ZIB hat die Ausstellung im 21er Haus mit der Kamera besucht. Den Beitrag können Sie in der TVthek nachsehen.

Neben dessen eigenen Arbeiten mit Freud-Bezug, darunter die zum 50. Todestag Freuds 1989 entstandene Rauminstallation „Zero & Not“, werden Werke von u.a. John Baldessari, Marcel Broodthaers, Günter Brus, Hans Hollein, Birgit Jürgenssen, Ilya Kabakov, Mike Kelley, Markus Schinwald, Rudolf Schwarzkogler, Cindy Sherman, Rosemarie Trockel, Franz West und Heimo Zobernig gezeigt.

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