Palais Schwarzenberg als Design-Zentrale

Das Palais Schwarzenberg ist wieder geöffnet, zumindest vorübergehend: Es steht als Festivalzentrale im Mittelpunkt der kommenden Vienna Design Week. Damit wird ein prominentes Bauwerk aus dem Dämmerschlaf geholt.

Palais und Park waren zuletzt nicht mehr öffentlich zugänglich. Bald soll sich das grundlegend ändern - denn der Umbau zum Casino steht bevor. Es ist schon eine Weile her, dass das Palais am Rennweg - das zuletzt als Hotel sowie gastronomisch genutzt wurde - regulär besucht werden konnte. 2006 schloss das in den 1980er-Jahren von Hermann Czech gestaltete Restaurant seine Pforten.

Seither fanden in dem Prunkbau, der sich im Besitz der Familienstiftung Schwarzenberg befindet, lediglich einzelne Events wie Hochzeiten statt. Pläne für die Umgestaltung zu einem noblen Luxus-Resort wurden zwar gewälzt, letztendlich aber nie realisiert.

Palais Schwarzenberg

APA/Pfarrhofer

Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt

Die Geschichte des Hauses reicht bis ins späte 17. Jahrhundert zurück. 1692 erstand Heinrich Franz Mansfeld-Fondi, der Generalfeldmarschall Leopolds I., auf dem Areal Weinrieden. Jahre später errichtete er dort ein Sommerpalais. Die Pläne stammten von Johann Lucas von Hildebrandt, der bis 1715 die Arbeiten leitete.

Die Erben des Erstbesitzers verkauften 1716 die noch nicht vollendete Anlage an den Oberstallmeister Adam Franz Fürst Schwarzenberg, der die Bauleitung an Johann Fischer von Erlach übertrug. Bis 1726 wurden die Nebengebäude finalisiert, später Reitschule und Orangerie. Berühmtheit erlangte auch das Kuppelfresko von Daniel Gran. Mit dem Prunk war es erst viel später vorbei: 1945 wurde das Palais durch Bombentreffer schwer beschädigt. Es folgte eine - wenn auch zum Teil vereinfachte - Wiederherstellung.

Arbeiten beginnen frühestens 2015

Die Zukunft des Palais Schwarzenberg erschien lange Zeit ungewiss: Nach Scheitern des Hotelprojekts blieb es jahrelang ziemlich still in den Fluchten des Anwesens. Das könnte sich aber bald sehr grundlegend ändern. Denn die Schweizer Stadtcasino Baden AG möchte mit dem deutschen Automatenkonzern Gauselmann den Komplex in eine Spielbank verwandeln. Auch ein Hotelbereich könnte erneut dort entstehen, die Öffnung des Parks ist ebenfalls angedacht.

Ein wichtiger Schritt dafür ist bereits erfolgt: Das Konsortium erhielt vom Bund die Glücksspiellizenz für Wien Süd-West. Schon im kommenden Jahr hätte Eröffnung gefeiert werden sollen. Aber es setzte einen Verfahrenseinspruch - durch die Casinos Austria. Somit sind die Bescheide noch nicht rechtskräftig. Das Verfahren läuft und könnte dauern. Die Schweizer Projektbetreiber rechnen damit, dass frühestens Anfang 2015 eine Entscheidung erfolgt. Erst dann werden die Arbeiten beginnen.

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