Bundesheer: Cyber-Abwehr nach Wien

Fünf Gebäude des Bundesheeres in Wien sollen bis 2018 verkauft werden, darunter die Starhemberg-Kaserne in Favoriten. Die Stadt Wien zeigte Interesse an einem Kauf. Das neue Cyber-Abwehrzentrum soll in Wien angesiedelt werden.

Eine der Kernaufgaben des Bundesheeres werde in Zukunft die „Cyber Defense“ sein, hieß es bei einer Pressekonferenz am Freitag. Daher seien in diesem Bereich Investitionen geplant, ein neues Cyber-Abwehrzentrum soll entstehen. Details dazu gab es am Freitag noch nicht. Fix sei nur, dass es in Wien entstehen soll, sagte der Wiener Militärkommandant Kurt Wagner.

Stadt hat Interesse an Militärgebäuden

Vor dem Verkauf der Starhemberg-Kaserne muss ein Ersatzquartier gefunden werden, sagte der Wiener Militärkommandant Kurt Wagner: „Für uns ist wichtig, dass das derzeit vorhandene Personal und das Gerät und die Aufgaben, die damit erfüllt werden, weiter in Wien bleiben.“ Der Verkauf dieser Kaserne war zuletzt in weite Ferne gerückt, weil die Umsiedelung sehr teuer kommen würde - mehr dazu in Heer fehlt Geld für Kasernenverkauf (wien.ORF.at; 7.9.2014).

Bei einem Verkauf ist die Stadt Wien interessiert, die Kaufabsicht bestätigte am Freitag das Büro von Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ). Im Rathaus gibt es bereits länger Überlegungen, nicht mehr benötigte Kasernen bzw. Heeresstandorte zu erwerben. Auf den Arealen soll unter anderem neuer Wohnraum entstehen.

Mehrere Amtsgebäude in Wien werden geschlossen

Die Amtsgebäude Franz-Josefs-Kai, Vorgartenstraße, Straußengasse und das Bundesamtsgebäude Hetzgasse sollen ebenfalls geschlossen werden. Die betroffenen Einheiten werden verlegt, auch Ersatzbauten sind vorgesehen. In den Liegenschaften Van Swieten-Kaserne (wo das Heeresspital logiert) sowie der Biedermann-Huth-Raschke-Kaserne sind Teilverkäufe geplant.

Grundsätzlich bleiben die Dienststellen, das Militärkommando Wien, die Garde samt Militärmusik, das Kommando Militärstreife/Militärpolizei sowie das Kommando Einsatzunterstützung bestehen. Zusätzlich zu den Miliz-Jägerbataillonen Wien 1 und Wien 2 ist die Neuaufstellung von drei weiteren Miliz-Jägerkompanien vorgesehen. Personal wird trotzdem eingespart. „Das sind 15 Prozent für alle höheren Kommanden und Ämter“, kündigte Wagner an. Trotzdem bleibe die Kernaufgabe des Heeres in Wien, der Schutz kritischer Infrastruktur, gesichert, sagt Wagner.

Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) hatte am Vormittag die Pläne über Einsparungen beim Bundesheer präsentiert. 13 der 65 Kasernen in Österreich sollen zugesperrt werden - mehr dazu in Wo welche Kasernen schließen (oesterreich.ORF.at).

Zudem hat der Tiergarten Schönbrunn Pläne bestätigt, wonach vier Giraffen vorübergehend auf dem Gelände der Maria-Theresien-Kaserne untergebracht werden sollen. Doch das sorgt nicht überall für Begeisterung - mehr dazu in Giraffen übersiedeln in Kaserne.

Links:

• Neues Heereskonzept stößt auf Widerstand (news.ORF.at)
• Bundesheer