Zeitdruck für AUA-Kollektivvertrag

Bei der AUA wurde am Wochenende jede freie Stunde genützt, um den neuen Kollektivvertrag für das Bordpersonal auszuhandeln. Am Montag gingen die Gespräche weiter, am Dienstag findet eine Sondersitzung des Aufsichtsrats statt.

Die Verhandlungen sind Chefsache. Der wirtschaftliche Druck auf das Unternehmen ist massiv gestiegen, im Poker um das Dienstrecht handelseins zu werden und alle damit zusammenhängenden Rechtsstreitigkeiten mit den Piloten aus der Welt zu schaffen.

Ergebnisse bis Dienstag

Vom deutschen Mutterkonzern Lufthansa ist bei Problemen kein neues Geld mehr zu erwarten. Im Gegenteil: Für den Fall eines Scheiterns der Verhandlungen wurden sogar Abwicklungsszenarien gestreut, die am Dienstag bei der Sondersitzung des Aufsichtsrats präsentiert werden könnten. In der Vergangenheit wurden als Alternativen schon die Umwandlung in einen Billigflieger, Änderungskündigungen oder eine Schrumpfkur für das Unternehmen diskutiert - mehr dazu unter Sorgen um AUA-Schicksal und Jobs (wien.ORF.at; 12.9.2014).

Flugzeuge der AUA am Flughafen Wien-Schwechat

APA/Herbert Pfarrhofer

Zuletzt gab es das Gerücht über eine mögliche AUA-Neugründung

AUA-Management unter Druck

Massiv unter Druck geraten ist die AUA zuletzt durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH): Die AUA hat vor mehr als zwei Jahren ihr fliegendes Personal zu schlechteren Bedingungen in die Tochter Tyrolean überführt, um sich zu sanieren.

Andreas Otto

Lufthansa Cargo

Seit 1. Oktober ist Andreas Otto neuer AUA-Vorstand. Vorgänger Karsten Benz kehrte zur AUA-Mutter Lufthansa zurück

Der AUA-Kollektivvertrag wurde dafür gekündigt. Der Gerichtshof kam nun im September zum Schluss, dass der alte AUA-Kollektivvertrag nachwirkt, was entsprechende Nach- und Abschlagszahlungen nach sich zieht - mehr dazu in AUA-Management unter Druck (wien.ORF.at; 11.9.2014).

Niki bekommt eigenen Kollektivvertrag

Geeinigt hat man sich hingegen bei Niki. Nach Verhandlungen, die sich über zwei Jahre gestreckt haben, bekommt die Airline einen Firmen-Kollektivvertrag. Mit 1.1.2015 wechseln damit 700 Mitarbeiter von einer Leiharbeitsfirma zu Niki.

Die Gewerkschaft zeigte sich erfreut und sieht die Verhandlungen als Vorbild für die gesamte Flugfahrtbranche. „Es ist ein sehr wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Die AUA ist mitten in Verhandlungen, wir werden sehen wie es weitergeht“, so GPA-Vize Karl Proyer - mehr dazu in Niki bekommt eigenen Kollektivvertrag (wien.ORF.at; 29.09.2014).

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