Polizei: Verzögerung bei Schließungen

Bereits im Juni hätten elf Polizeiinspektionen in Wien schließen sollen, tatsächlich sind es bisher nur vier. Verträge und bürokratische Hürden sind daran schuld, so die Polizei. Kritik kommt von der Polizeigewerkschaft.

"Es gibt unterschiedliche Voraussetzungen bei den Standorten. Bei manchen muss neu adapiert oder umgebaut werden, so Johann Golob, Sprecher der Wiener Polizei, gegenüber „Wien heute“. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern ist Wien seit Monaten hinter dem Plan zurück - mehr dazu in Polizeiposten: Schließungen verzögern sich (wien.ORF.at; 27.6.2014).

Polizeigewerkschafter Harld Segall sieht sich in seiner Kritik an den Schließungen bestätigt: „Man hat den dritten oder vierten Schritt vor dem ersten und zweiten gemacht. Die Pläne waren unausgegoren und unüberlegt, etwa dass man beim Beginn der Übersiedlung neue Standorte benötigt. Erst jetzt ist man imstande, zu überlegen, wo angemietet wird. Und es wird teuer angemietet, obwohl das Geld dafür nicht vorhanden ist.“

Gewerkschaft: Keine zusätzliche Sicherheit

Diskussionen gibt es auch über das Ziel der Umsiedlungen. Mehr Beamte auf den Straßen sollen mehr Sicherheit bewirken. „Das Ziel ist absolut nicht aufgegangen, wir haben aber vorher davor gewarnt. Wenn man einfach nur Inspektionen ohne Sicherheitskonzept zusperrt, wird kein einziger Polizist zusätzlich auf die Straße kommen. Es wird mit Sicherheit nicht mehr Sicherheit geben“, glaubt Segall.

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„Wenn ich eine Wachzimmerstruktur verwaltungsmäßig weniger habe, dann bekomme ich mehr Außendienststunden, das ist eine logische Tatsache“, entgegnet Golob. So gäbe es in den Straßen rund um geschlossene Polizeidienststellen nun sehr wohl mehr Außendienststunden als früher.