Begegnungszonen: Was ist erlaubt?

Die umstrittene Verkehrsberuhigung der Mariahilfer Straße schreitet voran, ein Teil ist bereits fertig. Es handelt sich um die erste Begegnungszone in Wien - umso größer ist auch die Unsicherheit darüber, was dort erlaubt ist und was nicht.

Gleichberechtigung auf der Straße - so ähnlich könnte eine Begegnungszone charakterisiert werden. „Eine Begegnungszone ist eine Straße oder ein Platz, wo alle Verkehrsteilnehmer den Platz gemeinsam teilen und wo jeder Rücksicht nehmen muss. Es darf maximal zwanzig Stundenkilometer schnell gefahren werden, und man darf nur dort parken, wo extra Stellplätze dafür markiert sind“, erklärt Christian Kräutler, Experte des Kuratoriums für Verkehrssicherheit.

Initiativen fordern weitere Begegnungszonen

Laut internationalen Studien passieren in Begegnungszonen weniger Unfälle, weil die Verkehrsteilnehmer aufmerksamer sein müssen. Auf der Mariahilfer Straße entsteht zwischen der 2er-Linie und der Kirchengasse beziehungsweise zwischen Andreasgasse und Kaiserstraße eine Begegnungszone. Der Abschnitt zwischen der Kirchengasse und der Andreasgasse wird zur Fußgängerzone - durch die übrigens im Gegensatz zur Kärntner Straße Radfahrer im Schritttempo durchfahren dürfen.

Bezirk muss zustimmen

Weitere Begegnungszonen in Wien könnten folgen, zumindest wenn es nach dem Willen zweier Initiativen geht, die entsprechende Petitionen eingebracht haben. Doch der betroffene Bezirk - die Innere Stadt - winkt bereits ab. Gefordert wird, die Habsburgergasse und einen Teil der Tuchlauben zur Begegnungszone zu machen. Die beiden Initiativen von Geschäftsleuten beklagen Verkehrslärm, Schmutz und Feinstaubbelastung. Mittels Petitionen müssen sie jetzt jeweils 500 Unterschriften zusammenbekommen, damit sich der Petitionsausschuss des Rathauses mit ihren Anliegen beschäftigt.

Da die betroffenen Straßen aber Bezirkssache sind, braucht es letztlich die Zustimmung des Bezirkes zu Begegnungszonen. Der steigt bereits auf die Bremse. Man würde Bewohnerinteressen und nicht die der Geschäftsleute vertreten, außerdem sei es wichtig, den öffentlichen Verkehr aufrechtzuerhalten, was allerdings bei einer Begegnungszone in der Habsburgergasse nicht möglich wäre.

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