Vassilakou: Kindergartenplatz ab zweitem Lebensjahr
Etwa die Hälfte aller Kinder in Wien haben eine andere Muttersprache als Deutsch und jedes fünfte Wiener Kind könne mit 15 Jahren nicht lesen und rechnen. „Mit Bildung kann man nicht früh genug anfangen“, betonte sie. „Der Kindergarten ist der zentrale Schlüssel, damit sie fließend Deutsch sprechen und ohne Probleme dem Unterricht folgen können“, begründete sie ihre Forderung nach einer Betreuungsgarantie schon für die Kleinsten.
Oxonitsch: „Frauenpolitisch bedenklich“
Der zuständige Wiener Stadtrat Christian Oxonitsch (SPÖ) hält wenig von dem Vorschlag. „Die Platzgarantie ab zwei Jahren würde vor allem auf Kosten der Plätze der Kinder von 0 bis 2 Jahren gehen. Das heißt, dass Eltern, und hier wohl vor allem Frauen, länger zu Hause bleiben müssten. Das ist auch aus frauenpolitischer Sicht höchst bedenklich. Immerhin besuchen in Wien 12.500 Kinder unter zwei Jahren den Kindergarten“, erklärte Oxonitsch. Laut Oxonitsch liegt die Versorgungsquote in Wien bei den Plätzen für 0- bis 3-Jährige bei 40 Prozent. Bei den 1- bis 3-Jährigen seien es sogar rund 60 Prozent.
Vassilakou für mehr Schulautonomie
Vassilakou forderte außerdem, dass die Schulen „von Proporz und Bürokratie befreit werden“ und mehr Autonomie erhalten. Sie sollten selbst über die Aufnahme von Lehrern, die Unterrichtsmethoden und den Einsatz von Fördermitteln entscheiden können. Auch die Direktorenwahl müsse unabhängig und im Rahmen eines transparenten Hearings erfolgen. Als Paradebeispiel nannte sie die „Lernwerkstatt Brigittenau“: „Eine Schule, die so ziemlich jede Regel gebrochen hat, mit ausgezeichneten Ergebnissen.“
„Dabei brauchen wir auch die Unterstützung des Bundes“, betonte Vassilakou: „Wir wissen, dass die Entpolitisierung der Landesschulräte nur auf Bundesebene erfolgen kann.“